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Staatskanzlei des Saarlandes unterstützt Forschungsvorhaben der htw saar zur Produktion von synthetischen Erdgas mit 100.000 Euro

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Dem Team um Professor Dr. Matthias Brunner vom Deutsch-Französischen Institut für Umwelttechnik ist es in Zusammenarbeit mit der FITT gGmbh gelungen, Fördermittel beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro für ein Forschungsvorhaben im Saarland einzuwerben. Seitens der Staatskanzlei des Saarlandes wird dieses vielversprechende Projekt zusätzlich mit weiteren Mitteln in Höhe von 100.000 Euro unterstützt.

Konkret geht es in dem Projekt um den Transfer des Bio-Energy-Storage-Verfahrens (BEST) vom Bereich der Grundlagenforschung auf die praktische Anwendung in der Industrie. Das BEST-Verfahren wird angewandt zur Umwandlung von elektrischer Energie, Wasser und CO2 in synthetisches Erdgas. Anwendung soll das von htw-Professor Brunner entwickelte Verfahren später beispielsweise in der Industrie finden, um bisher dort entstandene „Abfälle“ einer neuen Nutzung zuzuführen. Denkbar sind hier aber auch weitere Anwendungsfelder wie die Nutzbarmachung von Grubengasen.

Ministerpräsident Tobias Hans: „Das Saarland, das sich mitten im Strukturwandel befindet, könnte mit dieser Technik eine Vorbildfunktion als Erzeuger nachhaltiger Energieträger einnehmen. Die saarländische Technik ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Energiewende und besitzt das Potential, den Energiemarkt grundlegend zu verändern und neue Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Mit unserer Förderung kann hier Großartiges erreicht werden.“

Im Rahmen des BEST-Prozesses wird in einem ersten Schritt Wasserstoff mittels Elektrolyse aus Wasser erzeugt. Die elektrische Energie, die zur Elektrolyse benötigt wird, kann dabei direkt aus erneuerbaren Energien bezogen werden und so erneuerbaren Wasserstoff erzeugen. Alternativ kann der Bezug elektrischer Energie durch die Elektrolyse eingesetzt werden, um das Netz gezielt zu entlasten. Im zweiten Schritt werden Wasserstoff und CO2 mit Hilfe von Methanbakterien in den BEST-Reaktoren zu synthetischem Erdgas (SNG) umgesetzt. Mögliche CO2-Quellen sind hierbei Biogasanlagen sowie die Emissionen von Industrieanlagen. So wird im Rahmen des BEST-Systems Projekts bereits CO2 aus der Biogasanlage der Karlsberg Brauerei bezogen und in Methan umgewandelt. Dazu wurde das Verfahren im halbtechnischen Maßstab vor Ort bei Karlsberg realisiert. Das gewonnene SNG kann anschließend im Erdgasnetz gespeichert, transportiert und verteilt werden. Von dort aus kann es zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen in hocheffizienten Gaskraftwerken rückverstromt werden. Alternativ steht es für Anwendungen in Industrie, Privathaushalten oder Mobilität zur Verfügung und trägt so zur Kopplung der Energiesektoren bei. Ziel des Vorhabens ist nun die Weiterentwicklung des Prozesses in einer realen Einsatzumgebung sowie die Übertragung des Laborverfahrens in einen größeren Maßstab. Dazu soll in einer Simulation ermittelt werden, wie das Verfahren in ein virtuelles Kraftwerk am Standort eingebettet werden kann, um die Energieströme vor Ort so zu optimieren, dass es zur Entlastung des elektrischen Netzes beitragen kann. Im kommenden Jahr könnte dann eine Pilotanlage des Verfahrens aufgebaut und in das Energiesystem integriert werden.

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