Eine kluge Frau, ein junger Mann, ein noch jüngeres Mädchen und ein libidinöser Baron: Vier Menschen versuchen sich in »mozärtlicher« Manier ganz nahe zu kommen und entfachen dabei ein turbulentes Spiel um Irrungen und Wirrungen, Liebe, Triebe und Intrige. Mit seinem lebensklugen Libretto und der wunderbar poetischen, vom Wiener Walzer durchzogenen Musik hat Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss’ »Der Rosenkavalier« von 1911 alles, was die große Oper braucht. Bei der Premiere im Königlichen Opernhaus Dresden herrschte Ausnahmezustand: Sonderzüge von Berlin nach Dresden, Zigaretten namens »Rosenkavalier« und Faschingsumzüge mit gleichnamigen Reitern zu Pferd – der Erfolg der Oper war seinerzeit unübersehbar und ist bis heute ungebrochen.
»Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie: sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen.« Im Leben, in der Liebe, in der Lust: in allem schwingt sie mit, die Zeit. Und mit ihr die Melancholie über das Vergängliche, das Älterwerden und über Dinge, die sich auch nach mehr als 110 Jahren nicht verändert haben. Regisseur Jakob Peters-Messer, der sich dem Saarbrücker Publikum in der vergangenen Spielzeit bereits mit Strauss‘ »Salome« vorstellte, fühlt in dieser »Komödie für Musik« nicht nur der Fröhlichkeit nach, sondern ebenso der wehmütigen Trauer, die dieses Werk wie einen zarten Schleier umgibt. So offenbart der »Rosenkavalier« eine ergreifende Mischung aus Heiterkeit und Schmerz, aus deftiger Dreistigkeit und betörender Zärtlichkeit, was nicht zuletzt an der großen Poesie Hugo von Hofmannsthals Text liegt. Ein beziehungsreiches Komödienspiel in jeglicher Hinsicht – und ein Opernerlebnis par excellence!
Premiere
Samstag, 23. März 2019 | 18:00 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen
Dienstag, 26. März 2019, 18:30
Mittwoch, 3. April 2019, 18:30
Sonntag, 7. April 2019, 18:00
Samstag, 20. April 2019, 18:30
Freitag, 3. Mai 2019, 18:30
Samstag, 11. Mai 2019, 18:30
Sonntag, 2. Juni 2019, 18:00
Mittwoch, 12. Juni 2019, 18:30
Donnerstag, 20. Juni 2019, 18:00 (zum letzten Mal)
Musikalische Leitung Roger Epple/Stefan Neubert
Inszenierung Jakob Peters-Messer
Bühnenbild Markus Meyer
Kostüme Sven Bindseil
Licht André Fischer
Dramaturgie Frederike Krüger
Einstudierung Chor Jaume Miranda
Mit Pauliina Linnosaari/Valda Wilson (Feldmarschallin), Markus Jaursch (Baron Ochs auf Lerchenau),
Carmen Seibel (Octavian), Peter Schöne/Stefan Röttig (Herr von Faninal), Marie Smolka (Sophie),
Vera Ivanovic (Jungfer Marianne Leitmetzerin), Algirdas Drevinskas (Valzacchi), Judith Braun (Annina), Hiroshi Matsui (Ein Polizeikommissar/Ein Notar), Emil Raykov/Henry Orlando (Haushofmeister der Feldmarschallin), Manuel Horras/Chang-Kyu Lim (Haushofmeister bei Faninal), Taeksung Kwon (Ein Wirt), Sungmin Song (Ein Sänger); in weiteren Rollen: Solisten des Opern- und Kinderchors; Saarländisches Staatsorchester; Opernchor und Kinderchor des Saarländischen Staatstheaters; Statisterie des Saarländischen Staatstheaters