Während der Bürgerversammlung am 14. April hatte Bürgermeister Adam bereits angekündigt: Es wird eine juristische Entscheidung fallen müssen, was den Spielbetrieb auf der Halde Altenwald betrifft. Diese wurde nun getroffen. Und sie fiel härter aus als gedacht, denn nicht nur der Spielbetrieb wird den „Black Dog´s“ mit sofortiger Wirkung untersagt. Die Begründung des Verwaltungschefs in der heutigen Stadtratssitzung war lang und ausführlich. Letztlich kam er zu dem Schluss, dass es bei der Interessensabwägung weit mehr Punkte für die Altenwalder Anwohner als die Airsoft-Spieler gebe.
Zu viele Unklarheiten, zu hohe Gefahren
Die Unklarheiten, aufgrund derer die Verwaltung nun eine Anhörung veranlasst hat, betreffen eine ganze Reihe von Themen. Die Einfriedung etwa ist eines. Gegenwärtig kann jeder ungehindert, beispielsweise während eines eventuellen Spielbetriebes auf das Gelände gelangen, auch Kinder. Dass der untere Bereich zur Skateranlage mit einem Wall abgetrennt werden soll, warf baurechtliche Fragen auf.
Was bisher in den öffentlichen Betrachtungen gar keine Rolle gespielt hatte, waren die feuertechnischen Probleme, die offensichtlich gegeben sind. Während der Begehung im April wurde festgestellt, dass die Black Dog´s auf dem Gelände eine Grillstelle angelegt hatten. Dies wird von der Verwaltung nicht akzeptiert. Bürgermeister Adam verwies, ebenso wie Stadtratsmitglied Hermann Kreis, auf den Brand vor 12 Jahren, der auf der Halde Brefeld durch eine Feuerstelle entstanden war. Der Schaden betrug mehrere 100.000 Euro Euro. Die Halde dürfte zu einem hohen Anteil aus Steinkohle bestehen. Die Gefahr, dass sich diese entzünden könnte, ist bei Grillfeten nicht von der Hand zu weisen.
Die notwendige Zustimmung des Eigentümers zum Airsoft-Spielbetrieb, die das Waffenrecht vorschreibt, fehlt ebenso. Deshalb und weil die Haftungsfragen nicht geklärt sind, wurde auch das Tragen und Verbringen von Airsoft-Waffen auf das Gelände untersagt. Problem hierbei ist u.a. die Struktur der Black Dog´s, denn sie agieren nicht als Verein, der sich für einen Spielbetrieb versichern könnte. Sie nennen sich „Club“, sind also eine Art Interessensgemeinschaft, in der jedes Mitglied seine eigene Haftung übernehmen muss. Die Haftung des Pächters, der angab das Gelände zu versichern, würde damit nur für Vorfälle gelten, die er selbst zu verantworten hat. Sollte einer seiner Mitspieler jemand anderen verletzen, könnte es zu schwerwiegenden finanziellen Folgen kommen.
Den Black Dog´s oder dem Pächter, das blieb in Adams Vortrag offen, wird nun eine Frist von 30 Tagen eingeräumt, um die Unklarheiten dem Ordnungsamt gegenüber zu beseitigen.
Die Verwaltungsentscheidung wurde von allen Fraktionen einhellig begrüßt. Auch die Anwohner, die sich teilweise auf der Gästetribüne versammelt hatten, waren zufrieden: „Es ist alles gesagt“ lautete ihr Kommentar.
Wer es bis zum Ende des öffentlichen Teils der Stadtratssitzung ausgehalten hatte, konnte auch noch auf einen anderen Gedanken kommen. Unter dem Punkt „Mitteilungen und Anfragen“ war es um eine ehemalige Deponie gegangen, die sich im Wald zwischen Sulzbacher Friedhof und Schnappach befand und deren unverrottbare Bestandteile mehr und mehr zu Tage treten. Unterhalb dieses Geländes, gegenüber des Sulzbacher Tenniszentrums, befindet sich ebenfalls eine ehemalige Bergehalde. Diese wurde wie die Halde Altenwald von der Berliner Gesellschaft MCG gekauft und Investoren angeboten. Bauamtsleiter Steffen Banuat erzählte den erstaunten Stadtverordneten, dass die MCG dieses Gelände als Baugelände u.a. für eine Klinik angeboten habe, obwohl niemals die Aussicht bestehen wird, dass aus dem Haldengelände Nauland werden könnte. Sind die Black Dog´s vielleicht hinters Licht geführt worden?
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