Saarbrücken – In einer aktuellen Entscheidung des Stadtrats wurde die dauerhafte Aussetzung der Bio-Standards für die Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen beschlossen. Die Grünen im Stadtrat kritisieren diesen Schritt scharf und bewerten ihn als deutlichen Rückschritt in der Qualität der Schul- und Kita-Verpflegung.
Hintergrund ist, dass bereits 2019 Bio-Produkte in die Verpflegung eingeführt wurden, um ein höheres Maß an gesunder Ernährung, Nachhaltigkeit und Tierwohl zu fördern. Mit der jetzigen Entscheidung entfällt dieses Qualitätskriterium jedoch dauerhaft aus den Ausschreibungen. Vertreterinnen und Vertreter der Grünen halten diese Entwicklung für kontraproduktiv, da viele Kommunen bundesweit verstärkt auf Bio-Qualität setzen.
Die Argumentation der Stadtverwaltung, dadurch Kostensteigerungen zu vermeiden und auf eine schwierige Marktlage für Caterer zu reagieren, überzeugt die Kritiker nicht. Sie sehen vielmehr die Gefahr, dass nun stärker auf billigere Lebensmittel aus konventioneller Erzeugung und Massentierhaltung zurückgegriffen wird. Aus Sicht der Grünen sollte stattdessen auf innovative Konzepte wie Regenerierküchen und Verfahren wie „Cook & Freeze/Chill“ gesetzt werden, um Bio-Qualität und faire Preise langfristig sicherzustellen.
Die Befürchtung ist, dass der Verzicht auf Bio-Produkte ein falsches Signal im Hinblick auf nachhaltige, umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Verpflegung für Kinder sendet. Mit der Entscheidung des Stadtrats steht die Stadt Saarbrücken nach Ansicht der Kritiker nun vor einer dauerhaften Abkehr von anspruchsvollen Qualitätsstandards im Bereich der Kita- und Schulverpflegung.