Bundesweiter Aufruf der Stefan-Morsch-Stiftung zur Online-Typisierung
Jordan lebt im Saarland, ist gerade 18 geworden – und hat Leukämie. Weltweit wird deshalb nach einem passenden genetischen Zwilling für seine Stammzelltransplantation gesucht: bislang ohne Erfolg. Um für ihn eine:n Lebensretter:in zu finden, ruft die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, bundesweit zur Online-Typisierung auf.
Skateboard fahren, Gitarre spielen, zeichnen – all das fällt Jordan gerade schwer, eine Folge der Chemotherapien. Hinzu kommt die Sorge, wann und ob ein genetischer Zwilling für seine lebensrettende Stammzelltransplantation gefunden wird. Bringen Chemotherapien und Bestrahlung nicht den gewünschten Erfolg, ist eine Übertragung von fremden Stammzellen die oftmals einzige Chance zu überleben. Dabei kommt es auf die genetischen Gewebemerkmale an, die bei Spender:in und Empfänger:in übereinstimmen müssen. Diese gibt es jedoch in unzähligen Varianten – weshalb es so wichtig ist, dass sich so viele Menschen wie möglich typisieren lassen. Denn für einen von zehn Betroffenen, die an Leukämie oder einer anderen Blutkrebsart erkrankt und auf die Transplantation angewiesen sind, findet sich auch heute noch kein:e passende:r Spender:in. Und das obwohl weltweit gesucht wird.
Damit so schnell wie möglich der ‚genetische Zwilling‘ für Jordan gefunden wird, bittet die Stefan-Morsch-Stiftung die Bevölkerung, sich online als potenzielle:r Stammzellspender:in zu registrieren. Das ist ganz einfach: Unter www.stefan-morsch-stiftung.de muss man lediglich ein paar kurze Fragen beantworten und seine Kontaktdaten angeben. Im Anschluss bekommt man ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe per Post, die man selbst zuhause durchführen kann. Dann sendet man das Päckchen kostenfrei wieder an die Stiftung.
Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung, betont: „Bei meinem Bruder habe ich es selbst erlebt und seither bei vielen Betroffenen und ihren Familien. Eine Krebserkrankung reißt einem buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Das ganze Leben richtet sich plötzlich an der Krankheit aus.“ So auch bei Jordan. Im vergangenen Jahr schloss er die Schule mit der Mittleren Reife ab und war auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Finanzbereich. Als er die Diagnose Leukämie erhält, kommen alle Pläne zum Stillstand – eine Belastung für ihn, aber auch für Familie und Freunde. „Uns ist es wichtig, Betroffene vor und nach der Transplantation zu beraten und zu unterstützen. Gerade in dieser Zeit der Ungewissheit, ob es eine Transplantation geben wird oder nicht, ist es wichtig, Verbündete mit einem offenen Ohr zu haben. Deshalb sind wir auch außerhalb der regulären Bürozeiten telefonisch erreichbar“, erläutert Susanne Morsch. Darüber hinaus hilft die gemeinnützige Stiftung, wenn Betroffene durch die Krankheit in finanzielle Not geraten sind.