Nach einer erfolgreichen Hinrude beider Teams, kam es an einem kalten Sonntag, dem 19. Januar 2025, zum Rückrundenauftakt der SV Elversberg gegen den 1.FC Magdeburg. Diese Begegnung versprach im Vorfeld sehr ansehnlich zu werden, da beide Mannschaften in der Hinserie neben guten Punktezahlen, auch für einen offensivfreudigen Stil standen.
Die SVE begann im 4-2-3-1. Im Tor stand Rückhalt Nicolas Kristof. Die Viererkette bestand aus Neubauer, Rohr, le Joncour und Baum. Florian le Joncour ersetzte den gesperrten Pinckert, der bis dato noch keine Sekunde in dieser Saison verpasst hatte. Die Doppelsechs bildeten Schmahl und Sickinger. Auf den offensiven Außen setzte Trainer Horst Steffen auf Damar und Petkov. Luca Schnellbacher kam für Tom Zimmerschied in die Startaufstellung und startete knapp hinter Fisnik Asllani.
Der FCM spielte in einer Art 3-4-3. Vor Torhüter Reimann starteten Heber, Hugonet und Mathijsen. Nollenberger spielte links auf der Schienenposition, Hercher rechts. Im Zentrum spielte Krempicki etwas tiefer hinter El-Hankouri, der auf der 10 ein überragendes Spiel absolvieren sollte. Gleiches gilt für Baris Atik, der im Magdeburger Dreiersturm auf links begann, Kaars auf der 9 und Burcu auf Rechts komplettierten den Sturm.
Trotz schwieriger Platzverhältnisse versuchten beide Teams flach aufzubauen, interessant zu betrachten war eine Art „Torwartkette“, die der FCM zu Beginn der Partie anwandte. Einer der drei Innenverteidiger rückte vor ins Mittelfeld, die zwei verbliebenen Innenverteidiger rückten raus bis an die Seitenlinie um das Spiel breit zu machen, und Torhüter Dominick Reimann füllte die entstandene Lücke im Zentrum selbst auf und agierte in diesen Situationen praktisch wie ein Feldspieler. Dennoch ging das Spiel denkbar schlecht los für die Gäste aus Sachsen-Anhalt. Nach einem Ballverlust in der Offensivabteilung spielte Damar den Ball rechts raus auf Baum, dieser war auf Außen kaum einzuholen. Über Damar kam der Ball per Hacke zu Schnellbacher, der diese wunderbare Kombination zum 1:0 vollendete.
Die SVE presste gewohnt hoch und zwang den FCM in den ersten zehn Minuten zu einigen Fehlern im Spielaufbau. So kam Asllani nach 9 Minuten zu einem Abschluss nach hohem Ballgewinn, der allerdings nur zu einem nicht weiter gefährlichen Eckball führte.
In der elften Minute parierte Kristof gleich zweimal überragend. Baris Atik spielte einen perfekten Ball hinter die heute insgesamt sehr unsichere Elversberger Viererkette, Kaars scheiterte im Eins-gegen-Eins an Kristof, der Ball prallte zu El-Hankouri und dieser schaffte es ebenfalls nicht, den Ball am starken Tothüter vorbeizubringen.
Eine Minute später ähnliche Szenen, erneut ein tiefer Ball auf Kaars, der alleine vorm Tor quer legen wollte, le Joncour allerdings schafft es gerade noch den Ball abzugrätschen, bevor Atik ins leere Tor einschieben konnte.
In Minute 21 erneut eine hundertprozentige Chance für die mittlerweile klar besseren Magdeburger. El-Hankouri legte nach wunderbarer Kombination auf der linken Seite in die Mitte auf Kaars, der alleine vor Kristof erneut nicht traf.
Die SVE offenbarte in dieser Phase des Spiels riesige Schwächen in der Defensive, immer wieder gelang es dem FCM hinter die Kette zu kommen. Trainer Horst Steffen reagierte also prompt und stellte auf eine Fünferkette um, indem er Carlo Sickinger in die zentrale Innenverteidigerpostiion zog und Petkov von nun an mit Schmahl die Doppelsechs bilden ließ. Die Umstellung fruchtete, und das Magdeburger Offensivfeuerwerk konnte fürs erste gestoppt werden.
Die SVE bekannt für ihre eiskalten Konter, wurde nach 29. Minuten in Person von Damar brandgefährlich. Der agile Offensivspieler tauchte nach starker Kombination vor Reimann auf, der Schlussmann hielt den FCM aber im Spiel.
In Minute 37 sollte es dann aber klappen für die SVE. Die Magdeburger verloren erneut den Ball in der eigenen Offensive, Asllani übernahm den Konter, legte rechts raus auf Petkov. Dieser schickte einen Magdeburger ins Leere und traf per Außenrist wunderschön zum 2:0.
Nach 40 Minuten kam es zum ersten Einsatz des ungeliebten VAR’s. Sickinger begang als letzter Mann ein Foul an Kaars, hatte allerdings Glück, dass eben dieser im Abseits stand.
Kurz vor der Pause sollte es dann aber geschehen. Schmahl mit gruseliger Ballannahme nach Pass von Kristof, El-Hankouri ahnte es bereits, nahm den Ball und lief alleine aufs Tor zu. Schmahl reagierte sofort und zog die Notbremse, eine wahrlich unnötige Aktion, hatte man die Offensive des Gegner doch durch die Umstellung in den Griff bekommen und zudem einen Torhüter im Tor, der innerhalb der Partie schon zahlreiche überragende Paraden aufzeigte. Den anschließenden Freistoß setzte Atik knapp neben den Pfosten.
Die SVE ging also mit einem 2:0 in die Pause, was nicht wirklich den bisherigen Spielverlauf wiederspiegelte.
Zur Pause reagierte Horst Steffen auf den Platzverweis, nahm Torschütze Schnellbacher raus und brachte Semih Sahin, um die verlorene Sechserposition wieder aufzufüllen. Gegen den Ball staffelte die SVE sich in einem 5-3-1. Die Devise war selbstredend den glücklichen 2:0 Vorsprung trotz roter Karte über die Zeit zu bringen.
Jedoch sollte es anders kommen, der „Worst-Case“ traf ein und die SVE kassierte bereits in der 46. Minute den Anschlusstreffer durch Martijn Kaars. Baris Atik zog eine scharfe Flanke auf den zweiten Pfosten, Burcu legte per Kopf in die Mitte und Kaars musste lediglich per Kopf einschieben.
Der FCM übernahm von nun an endgültig die Kontrolle, wirklich zwingend wurde es allerdings erstmal nicht weiter. Die SVE schaffte es immer wieder durch feine Kombinationen in aussichtsreiche Situationen in der gegnerischen Hälfte zu kommen, allerdings fehlte die letzte Genauigkeit. Der FCM kühlte ab, kam aber in der 72. Minute dann durch einen erneut wunderbaren Steckball von Atik auf Kaars zum Ausgleich. Zunächst noch auf Abseits entschieden, konnte der VAR die Situation aufklären und es stand 2:2.
Christian Titz hatte mittlerweile alles nach vorne geworfen, brachte mit Amaechi und Teixeira weitere Offensivkräfte. Atik wurde auf die 8 neben El-Hankouri gezogen und dirigierte die Offensive von dort aus hervorragend. In der 78. Minute war es dann soweit. Amaechi kam halbrechts knapp vor dem Strafraum an den Ball, legte ihn sich auf seinen starken linken Fuß und schlenzte ihn unhaltbar ins lange Eck zum 2:3.
Die 9.351 Zuschauer sahen allerdings noch zwei weitere Tore. Nachdem Horst Steffen ebenfalls nochmal etwas nach vorne hin probierte, durch die Einwechslung von Gerezigher, kam es im direkten Anschluss zu einem Konter des FCM. Kaars war auf und davon und fiel im Strafraum. Den darauffolgenden Elfmeter verwandelte der heute stark aufspielende El-Hankouri cool zum 2:4.
In der Nachspielzeit kam eben dieser zu einem Abschluss vor dem Strafraum, Kristof parierte, jedoch behauptete Kaars den Abpraller und schloss trocken zum 2:5 Entstand ab.
Fazit: Alles in allem ein mehr als verdienter Auswärtssieg für sehr starke Magdeburger. Wie im Hinspiel konnte die SVE spielerisch nicht mithalten, und verlor das Spiel trotz einer 2:0 Führung. Nichtdestotrotz war es keine schlechte Partie der SVE, man stellte heute erneut seine unglaubliche Kombinationsstärke dar und war vor allem in den Anfangsminuten hellwach. Der Sieg für Magdeburg ist verdient, in der Höhe aber natürlich etwas überzogen.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: