Die Starkregenereignisse der vergangenen Woche haben erneut gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht, um die Bürger im südlichen Mandelbachtal besser vor den Auswirkungen solcher Wetterereignisse zu schützen. Bertram Nagel und Timm Braun, beide CDU-Ortsvorsteher von Bebelsheim und Bliesmengen-Bolchen, fordern deshalb ein Handeln der Gemeinde. Ein Starkregenvorsorgekonzept wurde zwar schon vor Jahren in Auftrag gegeben, aber die Fertigstellung wird erst im Herbst erwartet. Außerdem müssen danach noch Maßnahmen geplant, ausgeschrieben und ausgeführt werden.
Gerade in Gräfinthal ist bekannt, wo es hakt und was von öffentlicher Seite getan werden muss, betont Timm Braun. Bertram Nagel fügt hinzu, dass verstopfte Kanaleinläufe und Rohrdurchlässe in Bebelsheim immer wieder zu Überschwemmungen führen. Die Anwohner haben nach den ersten Starkregenereignissen 2018 schon massiv in Eigenschutz investiert. Nun muss Bürgermeisterin Maria Vermeulen endlich auch handeln, damit die Menschen größtmöglich geschützt werden können, fordert die CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Carolin Usner-Reinhard.
Das Verstecken hinter der Aufstellung eines Konzeptes muss jetzt enden, mahnt Usner-Reinhard und ergänzt, dass es zwar Fördergelder für die Umsetzung der Maßnahmen gibt, aber das Konzept dafür der Schlüssel ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit, einen sogenannten „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ beim Ministerium zu beantragen, so dass der Beginn von Bauarbeiten vor Abschluss des Konzeptes eine spätere Förderung nicht verhindert. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail, denn trotz mehrfacher Zusagen von Vermeulen und Umweltminister Jost sei der vorzeitige Maßnahmenbeginn bisher ausgeblieben, kritisiert Timm Braun.
Die Kosten für die im vergangenen Jahr durchgeführte Bürgerbefragung wurden von der SPD-Fraktion im Gemeinderat als „Peanuts“ bezeichnet. Für die nahezu 40.000 Euro hätte man schon die ein oder andere Maßnahme beginnen können, wundern sich Nagel und Braun. Letztlich könne der ganz große Schaden oft nur deshalb verhindert werden, weil die Feuerwehren vor Ort beherzt, mit viel Manpower und unter oft langwieriger Schwerstarbeit eingreifen. „Wenn die Feuerwehr kommen muss, hat der bauliche und vorsorgende Starkregenschutz aber meist schon versagt und dort muss angesetzt werden“, so Usner-Reinhard.
Die Mandelbachtaler CDU fordert Bürgermeisterin Maria Vermeulen nun auf, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen. Erste Maßnahmen müssten an extremen Stellen nun vorab in Umsetzung gehen. Besser gestern als morgen, erklären die Christdemokraten abschließend.