Die Inflationsrate im Saarland lag im September 2018 bei 2,5 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Amtes des Saarlandes hat sich das allgemeine Verbraucherpreisniveau damit so stark erhöht wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Zuletzt war im November 2011 mit 2,7 Prozent ein noch höherer Wert gemessen worden. Verglichen mit dem Vormonat August 2018 ist der Verbraucherpreisindex um 0,5 Prozent auf einen Wert von 111,9 (Basisjahr 2010 = 100) gestiegen.
Der drastische Anstieg der Verbraucherpreise binnen Jahresfrist lässt sich hauptsächlich auf die Entwicklung der Mineralölpreise zurückführen: Heizöl ist im Vergleich zum Vorjahr um 41,4 Prozent teurer geworden. An den Tankstellen war eine durchschnittliche Preissteigerung von 16,1 Prozent zu beobachten. Rechnet man die beiden Positionen aus dem Warenkorb heraus, liegt die durchschnittliche Preissteigerungsrate nur noch bei 1,6 Prozent. Die Preise für Gas und Elektrizität zeichnen die Entwicklung noch nicht nach. So lagen die Gaspreise zuletzt lediglich um 0,4 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Preise für Haushaltsstrom gingen im Schnitt sogar um 0,9 Prozent zurück. Profitiert haben davon allerdings nur die Kunden, die zu einem vorteilhafteren Tarif beim örtlichen Versorger oder gleich zu einem günstigeren Anbieter gewechselt sind. Neben dem Energiesektor ist auch die Preisentwicklung im Lebensmittelbereich auffallend. Mit einem Plus von 3,6 Prozent sind die Preise für Nahrungsmittel überdurchschnittlich stark gestiegen. Hier verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier im Schnitt um 6,5 Prozent, Obst um 5,5 Prozent und Gemüse sogar um 13,6 Prozent. Auf dem Vorjahresniveau bewegten sich hingegen die Preise für Fleisch und Fleischprodukte (+ 0,1 %). Im Vormonatsvergleich wurden auffallende Preissteigerungen außer bei Heizöl (+12,3 %) und Kraftstoffen (+ 4,7 %) auch bei Bekleidung und Schuhen (+ 6,6 %) gemessen. Im letztgennannten Fall handelt es sich eher um eine saisontypische Entwicklung. Ebenso wie bei den Pauschalreisen, die im Vergleich zum Reisemonat August bereits um 10,5 Prozent günstiger angeboten wurden. Hinweis:Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 0,3 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1.000 Euro gekostet hat, heute 3 Euro mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend der jeweiligen Ausgabenanteile eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt. Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisseder Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de). |