Immer mehr ältere Beschäftigte fallen aufgrund psychischer Probleme im Beruf aus. Dies geht aus dem jüngsten BARMER-Gesundheitsreport hervor, der auf einer Auswertung von rund 52.000 erwerbstätigen BARMER-Versicherten aus dem Saarland basiert. Insbesondere in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen ist ein Anstieg der Fehltage im Job aufgrund seelischer Leiden zu verzeichnen. Lag der Anteil dieser Altersgruppe mit psychisch bedingten Fehlzeiten im Jahr 2014 noch bei 8,3 Prozent, so stieg er bis 2021 auf 9,9 Prozent.
Fehltage insgesamt gestiegen
Unabhängig vom Alter zeigt sich insgesamt ein Anstieg der psychisch bedingten Fehlzeiten. Über alle Altersgruppen hinweg stieg der Anteil von 7,2 Prozent im Jahr 2014 auf 7,8 Prozent im Jahr 2021. Auffällig ist, dass Frauen häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen sind als Männer.
Depressionen als Hauptursache
Eine Vielzahl der dokumentierten psychischen Erkrankungen betrifft Depressionen. „Zu den Risikofaktoren für psychische Erkrankungen im Arbeitsumfeld zählen hohe Arbeitsanforderungen, geringer Tätigkeitsspielraum, hohe Verausgabung, Mobbing, negatives Arbeitsklima und lange Arbeitszeiten“, erklärt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Pflegeberufe besonders betroffen
In Pflegeberufen, insbesondere in der Altenpflege, ist die Situation besonders dramatisch. Dort lag die durchschnittliche Anzahl der Fehltage wegen psychischer Probleme 2021 bei 10,6 Tagen, weit über dem Landesdurchschnitt. Der Fachkräftemangel und die damit verbundenen höheren Belastungen tragen zu einer gefährlichen Abwärtsspirale bei.
Handlungsbedarf bei Unternehmen
Kleis betont die Bedeutung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und fordert Unternehmen auf, stärker in diesen Bereich zu investieren. Führungskräfte sollten in den Umgang mit psychosozialen Belastungen geschult werden. Unternehmen können positiven Einfluss auf Faktoren wie Arbeitsklima, Arbeitsanforderungen und Tätigkeitsspielraum nehmen.