Im Arbeiterhilfsverein „Sterbekasse Walzwerk“ gab der Vorstand kürzlich Rechenschaft über das Geschäftsjahr 2016 im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Im DJK-Sportheim in St. Ingbert begrüßte der 1. Vorsitzende Franz Rebmann die anwesenden Mitglieder.
Neben den durch die Schriftführerin Susanne Fischer vorgetragenen Geschäftsberichten war der Bericht von Hauptkassierer Franz Schütz das Hauptthema der Versammlung. Detailliert legte Schütz Ein- und Ausgaben, die Vermögensverwaltung und die Mitgliederbewegung dar. Eine einwandfreie und korrekt geführte Kasse bescheinigten die Kassenprüfer. Versammlungsleiter Ewald Blasius dankte dem Vorstand für sein Engagement und führte die Entlastung durch.
Informationen über die aktuelle Situation am Kapitalmarkt gab Volker Kern von der Kreissparkasse Saarpfalz.
In diesem Jahr standen die Vorstandsneuwahlen an. Franz Rebmann als 1. Vorsitzender wird weiterhin der Sterbekasse vorstehen. Franz Schütz übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden und Susanne Fischer bleibt weiterhin als Schriftführerin tätig. Neu im Vorstand ist Andrea Weber, die als Hauptkassiererin die geschäftlichen Dinge regelt.
Zu Kassenprüfern gewählt wurden Ewald Blasius und Volker Kern.
Der Arbeiterhilfsverein „Sterbekasse Walzwerk“ St. Ingbert wurde am 29. Dezember 1876 zum Zwecke der Selbsthilfe von Arbeitern der damaligen „Krämerschen Eisenwerke“ gegründet. Klar war das Ziel: Der finanzielle Aufwand, der durch einen Sterbefall entstand, sollte abgedeckt werden. Zu dieser Zeit war eine einfache Arbeiterfamilie nicht in der Lage, solch hohe Ausgaben zu verkraften.
Ständig steigende Mitgliederzahlen von 156 im Gründungsjahr zu 900 im Jahre 1918 bekräftigen nochmals die Einführung eines solchen Arbeiter-Hilfsvereins. 1896 hatte der Verein einen Kassenstand von 17.820,67 Mark. Folgender Vorstand war im Amt: Jakob Ochs, 1. Vorstand, Adam Schmitt, 2. Vorstand, Joseph Schweitzer, Kassierer und Jakob Wolf, Schriftführer. 120 Mark Sterbegeld gab es bei 30 Pfennig Monatsbeitrag. In der Inflationszeit stieg bis zum 31. März 1923 das Sterbegeld sprunghaft auf 50.000 Mark. Durch die Einführung der Franken wurden wieder normale Verhältnisse geschaffen und bei einem Monatsbeitrag von 1 Franken 130 Franken Sterbegeld ausgezahlt. Im Jahre 1925 wurde die Satzung überarbeitet und ab sofort konnten Arbeiter, Angestellte und Beamte aller Berufszweige in den Verein aufgenommen werden.
Zu kämpfen hatte der Verein mit den Wirren des 2. Weltkrieges, ein Neubeginn erfolgte am 11. Januar 1948. Die Blütezeit begann 1958, als die Mitgliederzahl die Tausendergrenze überschritt. Auch in den folgenden Jahren stieg die Mitgliederzahl stetig an. Getreu dem Slogan „Kleinstmögliche Beiträge, Größtmögliches Sterbegeld“ sind aktuell 4711 Versicherungen über die Sterbekasse abgeschlossen. Versichert werden können alle Personen ab dem 1. Lebensjahr, das Höchstaufnahmealter beträgt 60 Jahre. Weitere Informationen, insbesondere über die Beitragsstruktur und die Höhe des Sterbegeldes, sind ersichtlich im Internet unter „www.sterbekasse-walzwerk.de“. Auskünfte sind auch erhältlich beim 1. Vorsitzenden Franz Rebmann (06894/310662) und der Hauptkassiererin Andrea Weber (0157 35412107).