Saarbrücken, 11. März 2025 – Die Stiftung Langwied, die in Saarbrücken mehrere Seniorenheime sowie Einrichtungen der Jugendhilfe betreibt, hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.
Für die betreuten Personen gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge: Der Betrieb der Seniorenheime und Jugendbetreuung wird ohne Einschränkungen fortgeführt. Die Geschäftsführung betont, dass es zu keiner Beeinträchtigung der Versorgung kommen wird. Die Entscheidung für eine Sanierung im Rahmen der Eigenverwaltung sei auch aus Verantwortung gegenüber den betreuten Personen getroffen worden. Diese besondere Form des Insolvenzverfahrens ermöglicht es, den Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechung fortzusetzen, da die bestehende Geschäftsführung im Amt bleibt.
Unterstützung durch Experten
Die Stiftung Langwied erhält bei der Sanierung Unterstützung von der Insolvenz- und Sanierungsabteilung der Kanzlei Staab & Kollegen. Justizrat Günter Staab wird zusammen mit den Rechtsanwälten Andreas Liebaug und Paul Baureis die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die wirtschaftliche Basis der Stiftung langfristig zu sichern. Zudem wird die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft W+ST aus Dillingen/Saar beratend bei der wirtschaftlichen Betrachtung der Maßnahmen tätig sein.
Die Interessen der Gläubiger werden durch einen vom Insolvenzgericht bestellten Sachwalter gewahrt. In diesem Fall übernimmt Rechtsanwalt Matthias Bayer von der Kanzlei Abel & Kollegen aus St. Ingbert diese Aufgabe und wird die Geschäftsführung im Rahmen der Restrukturierung fortlaufend überwachen.
Löhne und langfristige Sicherung der Arbeitsplätze
Die rund 260 Mitarbeitenden wurden bereits in einer Betriebsversammlung über das geplante Verfahren informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis einschließlich Mai 2025 durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Ziel der Eigenverwaltung ist eine nachhaltige Sanierung der Stiftung und die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze.
Strategische Neuausrichtung als Ziel
„Unser oberstes Ziel ist es, den Betrieb nachhaltig auf eine verlässliche Grundlage zu stellen. Dazu gehört auch eine strategische Neuausrichtung, die notwendig ist, um angemessen auf die aktuellen wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen zu reagieren. Aufgrund von Ereignissen und Entscheidungen in den letzten Jahren können wir die Neuausrichtung nur im Rahmen einer Sanierung in Eigenverwaltung erreichen“, erklärt der Direktor der Stiftung Langwied, Maik Müller.
Müller, der das Amt erst im Januar übernommen hat, leitete umgehend nach Bekanntwerden der wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Sanierungsmaßnahmen ein. „Auch ich hätte mir etwas Besseres vorstellen können, als nach Amtsantritt feststellen zu müssen, dass wir Sanierungsmaßnahmen einleiten müssen, um den Betrieb für die Zukunft sicher aufzustellen“, so Müller abschließend.