Saarbrücken – Der abrupte Stopp der Umweltprämie für Elektroautos durch die Bundesregierung stößt im Saarland auf heftige Kritik. Sprecher des Saarländischen Kfz-Verbands bezeichnen diesen Schritt als „grobes Foul“ und kritisieren die fehlende Auslauffrist. Die Entscheidung führe zu Verunsicherung unter den Kunden und zu erheblichem wirtschaftlichen Schaden im Autohandel, da viele Händler E-Fahrzeuge auf Lager haben, die nun möglicherweise nur mit Verlust verkauft werden können.
Der energiepolitische Sprecher und Beauftragte für Industriepolitik der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag, Marc Speicher, wirft der SPD-geführten Bundesregierung Täuschung vor. Er betont die negativen Folgen für diejenigen, die in gutem Glauben ein Elektroauto bestellt haben und nun mit finanziellen Einbußen rechnen müssen. Speicher fordert die SPD-Abgeordneten des Saarlands im Bundestag sowie die SPD-Landesregierung auf, sich gegen die Streichung der Förderung einzusetzen und eine Bundesratsinitiative zu starten.
Das Ziel, bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos auf den Markt zu bringen, scheint durch diese Entscheidung in weite Ferne gerückt. Im Saarland sind derzeit lediglich 12.501 reine E-Autos registriert, was nur 6,3 Prozent der Zielmarke entspricht. Es gibt Befürchtungen, dass durch diese Entscheidung auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur ins Stocken geraten könnte, was den angestrebten Hochlauf der Elektromobilität weiter gefährden würde.