Stressmanagement nimmt in unserer Gesellschaft einen immer zentraleren Aspekt ein. Denn immer mehr Studien zeigen, dass Burn-out und Stress ernst zu nehmende Probleme darstellen, die zu wachsen scheinen. Die Studie „Arbeiten 2023“ der Betriebskrankenkasse Pronova zeigt etwa, dass 61 % der Beschäftigten einen Burn-out fürchten. 21 % stufen das Risiko, daran zu erkranken, als „hoch“ ein. Zahlen, die auch andere Studien mit ähnlichen Ergebnissen belegen.
Doch die Wurzeln von Stress reichen tief und daher reicht es oftmals nicht, nur auf einer Ebene anzugreifen. Sowohl der Körper, als auch das Mindset spielen hier eine entscheidende Rolle und es muss ein ganzheitlicher Ansatz her, der auf verschiedenen Ebenen ansetzt. Verwandeln Sie Ihr Sofa in einen Rückzugsort der Ruhe, trennen Sie Berufliches und Privates, vertrauen Sie auf Entspannungstechniken und vieles mehr. Dieser Artikel zeigt auf, warum es heute wichtiger denn je ist, sich mit dem Thema Stress auseinanderzusetzen und wie Sie in Ihrem Leben und in Ihren vier Wänden dieses Thema angehen können.
Der Stress in der Gesellschaft nimmt zu
Die Anforderungen im Berufsleben steigen, und auch privat fühlen sich viele Menschen ständig unter Druck. Wir müssen durchgängig erreichbar sein, stets effizienter werden, Familie und Beruf unter einen Hut bekommen und noch zig andere Dinge gleichzeitig erledigen. Die Folge? Stress ist mittlerweile ein allgegenwärtiges Phänomen in unserer modernen Gesellschaft.
Dabei wurden lange Zeit die Folgen sowohl auf die physische als auch die psychische Gesundheit unterschätzt. Studien zeigen nämlich, dass ein hoher Stresspegel zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen kann. Herzkrankheiten, chronische Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen sind nur einige Beispiele aus einer langen Liste.
Doch wie kommt es dazu, dass immer mehr Menschen unter Stress leiden? Einer der Hauptverdächtigen ist die ständige Erreichbarkeit durch moderne Technologien. Smartphones und Laptops ermöglichen es uns zwar, flexibel zu arbeiten, führen aber auch dazu, dass viele Menschen keine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben haben.
Aber auch die fehlende Erholung spielt eine Rolle, denn bei immer mehr Menschen staut sich der Stress ab, ohne dass sie dafür ein Ventil finden.
Nur ein ganzheitlicher Ansatz führt zum Erfolg
Um den Teufelskreis von chronischem Stress zu durchbrechen, reicht es oft nicht aus, nur auf einer Ebene anzusetzen. Vielmehr muss man gleichzeitig auf mehreren Ebenen ansetzen, um langfristig eine Resilienz aufzubauen und zu lernen, mit den Herausforderungen besser umzugehen. Hier sind daher einige Facetten des Stressmanagements, die Sie nicht unterschätzen sollten.
Das Zuhause als Zone der Ruhe
Jeder Mensch braucht einen Ort, an dem er zur Ruhe kommen kann. Diese Bedeutung kommt unserer Wohnung oder unserem Haus zu. Dabei unterschätzen viele, welchen großen Einfluss unser Wohnraum tatsächlich auf uns hat. So ist es von größter Wichtigkeit, dass wir uns hier wohlfühlen, da es sonst so gut wie unmöglich ist, wirklich zu entspannen.
Wussten Sie beispielsweise, dass Unordnung tatsächlich auch unser inneres Gleichgewicht beeinflusst? Untersuchungen zeigten, dass ein unordentliches Zuhause tatsächlich auch zu Stress und Unruhe führen kann, während eine aufgeräumte Umgebung uns eher hilft, einen klaren Kopf zu bekommen.
Hier sind daher einige Tipps:
- Multifunktionale Möbel: Multifunktionale Möbel sind eine großartige Möglichkeit, Ordnung zu schaffen und den vorhandenen Platz effizient zu nutzen. Betten mit eingebautem Stauraum oder ausklappbare Schreibtische, die bei Nichtgebrauch verschwinden, sind im Trend. Versteckter Stauraum und Schubladen helfen Ihnen, Chaos schnell verschwinden zu lassen.
- Eine Zone der Entspannung einrichten: Ist das Sofa das Herzstück Ihres Zuhauses? Dann bestimmen sie dieses zur Entspannungszone! Arbeit und Probleme haben hier keinen Platz, stattdessen ist es ein gemütlicher Platz, an welchem Ihre Gedanken zur Ruhe kommen dürfen. Halten Sie sich an dieses Arrangement, damit Sie damit tatsächlich Ruhe verknüpfen.
- Pflanzen holen die Natur ins Haus: Blumen und Pflanzen verbessern die Luftqualität und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Studien zeigen jedoch auch, dass das Grün beruhigend wirkt und Stress reduzieren kann. Schließlich holt man sich damit ein Stück Natur ins Haus.
- Behagliche Atmosphäre schaffen: Wie können Sie am besten entspannen? Für die einen ist es beruhigende Musik, andere lieben gedämpftes Licht und Lichterketten. Vielleicht ist es aber auch der Duft einer Duftkerze, der Sie aus ihren Gedankenspiralen reißen kann?
Denken Sie daran, dass Sie in Ihrem Wohnraum nach einem anstrengenden Tag wieder Energie aufladen sollten. Schaffen Sie hier also die besten Voraussetzungen dafür.
Grenzen setzen und Nein sagen
Im Alltag treffen wir fast durchgängig unterschiedliche Entscheidungen. Mal bewusst, mal unbewusst. Wann haben Sie aber das letzte Mal darüber nachgedacht, mit welchen dieser Entscheidungen Sie sich wohlfühlen und welche Ihnen eher Bauchschmerzen bereiten? Reflektieren Sie auch darüber, was Ihnen wichtig ist und welche Situationen bei Ihnen für Stress sorgen. Dadurch können Sie bewusste Entscheidungen treffen und Ihre Grenzen besser kennenlernen.
Dazu zählt auch, Nein zu sagen. Überlegen Sie sich gut, welche Verpflichtungen Sie eingehen wollen und wo Sie Ja sagen, obwohl Sie dies nicht so meinen. Ein freundliches, aber bestimmtes Nein kann Ihnen viel Stress ersparen und gibt Ihnen mehr Raum für Ihre eigenen Bedürfnisse. Und da Sie der Mensch sind, mit dem Sie am meisten Zeit im Leben verbringen, sollten Sie sich an erste Stelle setzen!
Arbeit und Privatleben trennen
Der Begriff Work-Life-Balance ist in aller Munde und die Diskussion dehnt sich in die unterschiedlichsten Richtungen aus. Sollte man beides separat betrachten oder zusammenbringen?
Die vergangenen Jahre zeigen, dass eine Verschmelzung beider Bereiche, insbesondere im Homeoffice, Folgen haben kann. Deswegen ist es für Menschen, die sowieso schon gestresst sind, umso wichtiger, eine Grenze zwischen den beiden Bereichen zu ziehen.
Beugen Sie Stress vor, indem Sie:
- Nach Feierabend nicht erreichbar sind. Dienstliche E-Mails und Anrufe sollten Sie nicht begleiten, wenn Sie es sich Zuhause auf dem Sofa bequem machen wollen. Schließlich gehört diese Zeit nur Ihnen und Ihrer Familie.
- Nicht mehr an die Arbeit denken. Ein Projekt ist kurz davor, gegen die Wand zu fahren? Verständlich, dass es Ihnen schwerfällt, jetzt abzuschalten. Wenn Sie jetzt aber keinen klaren Kopf bekommen und neue Energie tanken, können Sie das Problem nicht lösen. Kreativität entsteht nicht unter Stress, sondern dann, wenn wir entspannt sind. Nicht umsonst bekommen viele Menschen Geistesblitze unter der Dusche.
- Homeoffice und Wohnraum trennen. Richten Sie sich einen festen Arbeitsplatz ein und verlassen Sie diesen nach Feierabend bewusst. Diese räumliche Trennung hilft Ihrem Gehirn, zwischen Arbeits- und Entspannungszeit zu unterscheiden.
- Nicht nach Feierabend arbeiten. Setzen Sie sich feste Arbeitszeiten und halten Sie diese ein. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, nach Feierabend wirklich abzuschalten und sich zu erholen.
Entspannungstechniken zum Stressabbau
Viele Menschen setzen bei Stress auf Entspannungstechniken. Diese sind besonders hilfreich, um innerhalb weniger Minuten den gefühlten Stress herunterzufahren. Unter anderem ist progressive Muskelentspannung eine beliebte Methode. Dabei spannen Sie nacheinander verschiedene Muskelgruppen an und entspannen diese anschließend bewusst. Diese Technik hilft, körperliche Anspannung zu lösen und fördert ein Gefühl der Entspannung. Legen Sie sich für diese Übung bequem hin und nehmen Sie sich etwas Zeit.
Wenn Sie hingegen etwas suchen, das Sie auch unterwegs problemlos machen können, sollten Sie es mit Atemübungen ausprobieren. Probieren Sie zum Beispiel die 4-7-8-Methode, bei der Sie vier Sekunden lang einatmen, sieben Sekunden die Luft anhalten und acht Sekunden lang ausatmen. Atmen Sie dabei tief in den Bauch und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf den Atemfluss.
Wussten Sie, dass auch Sport beim Stressabbau hilft? Körperliche Bewegung fördert nämlich die Ausschüttung von Endorphinen und wirkt sich positiv auf unsere Stimmung aus. Gleichzeitig senken sie den Cortisolspiegel.
Fazit – geben Sie Stress keinen Raum
Der achtsame Umgang mit Ihrer Zeit und Ihren Verpflichtungen gibt Ihnen die Möglichkeit, mehr Raum für Ihre eigenen Bedürfnisse zu schaffen. Denken Sie daran: Sie sind die wichtigste Person in Ihrem Leben, und nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie auch anderen helfen. Geben Sie Stress also keinen Raum und begegnen Sie dem Thema ganzheitlich. So werden selbst große Herausforderungen überwindbar und versetzen Sie nicht in Stress.