Nachhaltigkeit hat viel mit „Selbstmachen“ zu tun. Das fängt bei der selbstgemachten Marmelade mit dem Obst aus dem eigenen Garten an und hört noch lange nicht mit selbstgemachter Fortbewegung aus den eigenen Waden – Radfahren – auf.
„Man muss sich erstmal bewusstmachen, was jede Einzelne, bzw. jeder Einzelne tatsächlich für den Klimaschutz tun kann. Das ist nämlich schon sehr viel. Es fängt bei einfachen Umstellungen der Lebensgewohnheiten an und multipliziert sich mit jedem, der mitmacht“, so Bürgermeister Michael Adam zum Thema Nachhaltigkeit. Aus seiner Sicht ist Klimaschutz nicht nur eine kommunale Aufgabe mit hoher Priorität, sondern auch eine Art Bildungsauftrag. „Die Menschen sind durch die sichtbaren Veränderungen des Klimas sensibilisiert und möchten lernen, wie Klimaschutz geht“, so Adam. Deswegen hat der Bürgermeister im Einklang mit dem Stadtrat im November 2020 ein kommunales Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Bei allen Themen, die die Stadt bewegt, sollen künftig deren Auswirkungen auf das Klima berücksichtigt werden. Dabei sollen weiterhin die Lösungen bevorzugt werden, die sich nachhaltig positiv auf den Klimaschutz und die Umwelt auswirken. „Wir brauchen hierfür eine fachkundige Steuerung in der Verwaltung und haben folgerichtig eine Stelle zum Klimaschutzmanager/in ausgeschrieben. Das Verfahren ist derzeit in vollem Gange“, verrät Adam.
Unterdessen geht schon vieles voran: „Zum Thema Umstellung der Lebensgewohnheiten passt unser Aufruf zum STADTRADELN. Die Aktion wurde vom Klima-Bündnis aufgerufen und wir möchten als Stadt mitmachen. Das heißt, Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, aus der PKW-Komfortzone zu kommen und auf das Rad umzusteigen“, fügt Michael Adam an. Und damit Radfahren in Sulzbach künftig noch mehr Infrastruktur bekommt, soll ein Radwegekonzept langfristig den Alltagsverkehr innerhalb von Sulzbach fahrradfreundlicher machen. „Wir haben ein Radwegekonzept in Auftrag gegeben. Aktuell liegen uns erste Diskussionsgrundlagen hierzu vor“, so Adam weiter. In enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Radverkehrsbeauftragten Peter Raven und dem ehrenamtlichen Beauftragten für Fahrradangelegenheiten Peter Hell sollen die Ansätze ausgearbeitet werden.
Erste Infrastrukturen sind bereits für eine E-Mobilität geschaffen. Seit Sommer vergangenen Jahres gibt es auf dem Salzbrunnengelände in Sulzbach, neben dem Gradierwerk auf dem Joseph-Todesco-Platz, eine E-Bike-Ladestation. Und Sulzbach möchte nicht nur für E-Fahrräder, sondern auch für Elektoautos Lademöglichkeiten vorhalten. Daher gibt es weiterhin drei E-Stationen: Eine befindet sich am Unteren Markt, Auf der Schmelz, eine weitere ist auf dem Kundenparkplatz der Stadtwerke zu finden. Die dritte Ladesäule hinter dem Rathaus wurde im März 2021 in Dienst gestellt und wird seither gut angenommen.
Klimaschutz als Bildungsauftrag wird in Sulzbach auch im Bereich Kultur großgeschrieben. Hier sollen ebenfalls Konzepte entwickelt werden. „Die ökologische und klimafreundliche Aufwertung unseres städtischen Gartenpreises ist geplant, außerdem sollen nachhaltige Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Senioren entwickelt werden“, so Bürgermeister Michael Adam über die Arbeit im kulturellen Klimamanagement. Im Bereich der VHS soll es darum gehen, auch die Bürgerinnen und Bürger in Konzepte einzubinden. Ideenwerkstätten und entsprechende Angebote sind auf dem Vormarsch, bei denen es ums Mitmachen geht.