von Wolfgang Willems
Früh aufstehen hieß es letzten Sonntag für die Teilnehmer der Partnerschaftsreise nach Ravanusa. Um sieben Uhr startete eine Boeing 737 von Ryan Air am Flughafen Hahn nach Comiso an Siziliens Südküste. Organisiert hatte die Reise der Deutsch-Sizilianische Freundeskreis im Regionalverband. Als Vorsitzende kümmert sich die ehemalige Regionalverbandsbeigeordnete Elfriede Nikodemus um die Kontakte zur Partnerregion Agrigento im Süden Siziliens.
Der Verein hat auch die Aufgabe übernommen, die Städtepartnerschaft von Sulzbach mit Ravanusa mit Leben zu füllen. Als Vertreterin der Stadt ist Marliese Knoch als Mitglied im Stadtrat gegenüber Ravanusas Bürgermeister Carmelo d’Angelo die offizielle Vertretung von Bürgermeister Michael Adam. Ein weiterer Reiseteilnehmer aus Sulzbach ist Altbürgermeister Hans Werner Zimmer, der die Urkunde zur Städtepartnerschaft im Jahr 2000 unterzeichnen konnte.
„In Italien wechseln die Bürgermeister öfter. Es gibt zu viele Parteien im Stadtrat. Aber einmal geschlossene Freundschaften überdauerten bislang jeden Wechsel“, sagt Zimmer. So war auch bei diesem Aufenthalt Wahlkampf um das Amt des Syndaco. Das Ehepaar Knoch findet aber immer wieder überraschend die Tatsache, dass so viele Sizilianer Deutsch reden. Marie-Luise Knoch: „Bei einer früheren Reise hatten wir jemanden getroffen, der in Burbach unser Nachbar gewesen war.“
Noch bis zum 10. Juni halten sich 12 Reisende in der Region Ravanusa und rund um den Ätna auf. Dabei sind neben dem ehemaligen Regionalverbandspräsidenten Karl Heinz Trautmann als langjährige Sizilien-Reisende Lothar Schmidt, Bernd Knoch, Wolfgang Jäger und Elke Kleinbauer, die schon mehrfach auf Sizilien waren. Wolfgang Jäger war schon mindestens 17 Mal dabei. Erstmals zog es den früheren Mitarbeiter der Stadtkasse 1996 nach Sizilien. Trotzdem kann er wie seine Lebensgefährtin Elke Kleinbauer nur ein paar italienische Floskeln: „Die Sprachbarriere ist schon ein Handicap.“
„Die Städtepartnerschaft sollte leben“, sagt das ehemalige Stadtratsmitglied Lothar Schmitt. Im Jahr 2000 hatte er noch als Stadtrat diese sich 1995 aus einem Freundeskreis entwickelnde Städteverbrüderung mit beschlossen. Er bedauert, dass nur ein amtierendes Stadtratsmitglied die Chance nutzte, sich über Sulzbachs Partnerstadt vor Ort zu informieren. Schmitt war bereits mehrfach in Sizilien, „weil mir die Mentalität der Menschen gefällt“, wie er sagt.
Elfriede Nikodemus vom deutsch-sizilianischen Freundeskreis war 1995 erstmals auf Sizilien. Sie ist – italienisch sprechend – auch wegen der Kontakte des Regionalverbandes Saarbrücken mit der Provinz Agrigento bis zu drei Mal im Jahr auf Sizilien zu Besuch. Sie findet die Insel wegen ihrer Jahrtausende alten Kulturen faszinierend. Außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten, von denen sie einige ihren Mitreisenden näher brachte, lohnten wie die abwechslungsreichen Landschaften zwischen Meer und Bergen jeden Besuch.
Nach einer erste Station in Randazza am nördlichen Anhang des Ätna ging es am Mittwoch nach Ravanusa, wo für Donnerstag ein Gesprch mit dem Bürgermeister angesetzt war.