Nach einem ordentlichen Auftritt vergangene Woche bei der 0:1 Niederlage in Köln, traf das Team von Trainer Horst Steffen am Freitagabend, dem 31.1.2025, unter Flutlicht auf den Karlsruher SC. Beide Teams waren nach starker Hinrunde im großen Pulk der möglichen Aufstiegskandidaten. Die ersten beiden Spiele jedoch, gingen sowohl für die SVE, wie auch für den KSC verloren. Somit war heute auf beiden Seiten das Ziel klar: Die ersten Punkte im Kalenderjahr 2025 müssen her.
Die SVE begann im altbewährten 4-2-3-1. Für die gesperrten Asllani und Baum, kamen Kapitän Fellhauer und Luca Schnellbacher in die Startformation. Gegen den Ball agierte die SVE wie sonst auch im 4-4-2.
Die Gäste begannen in einer Art 4-1-3-2, ebenfalls wie die SVE geplagt durch Ausfälle. So mussten Burnic und Jensen passen, dafür starteten Egloff und Conté. In Halbzeit eins versuchte es der KSC mit einem breiten 4-2-4 Aufbau, bei denen die beiden Außenspieler Wanitzek und Conté desöfteren in die Halbräume zurückfielen und versuchten das Spiel nach vorne hin zu gestalten.
In Halbzeit eins war das Spiel sehr intensiv und ausgeglichen. Es gab wenig Highlights vor den beiden Toren. Die erste bessere Gelegenheit hatten die Gäste aus Baden. In Minute 17 spielte Wanitzek einen seiner vielen genialen Bälle auf Schleusener, dieser verzog jedoch aus halblinker Position knapp.
Die SVE meldete sich in der 23. Minute in Person von Lukas Petkov das erste Mal vor dem Tor der Karlsruher an. Petkov behauptete sich im Strafraum stark gegen Franke, scheiterte dann aber an dem heute sehr starken KSC-Keeper Max Weiß. Immer wieder schaffte es die SVE in Folge sich über rechts durchzuarbeiten, der letzte Pass sollte allerdings zu oft noch nicht sitzen. Der KSC kam nach 25 Minuten bereits zu seiner letzten wirklichen Chance in Durchgang eins, erneut über Wanitzek aufgebaut, kam der Ball zu Jung, der per Dropkick den Elversberger Schlussmann Kristof zu einer tollen Parade zwang.
Die Saarländer waren mit Ball leicht besser und belohnten sich dementsprechend kurz vor der Pause. Fellhauer setze Petkov auf rechts mit einem Ball hinter die Kette ein. Dieser zog von der Grundlinie in die Mitte und schloss mit seinem linken Fuß kühl in die lange Ecke zum 1:0 Pausenstand ab. Die Führung für die SVE ging insgesamt in Ordnung, war man in Durchgang eins doch das aktivere Team vor den 10.102 Zuschauern.
Unmittelbar nach der Pause ging es hin und her. Petkov spielte zunächst einen fatalen Fehlpass im Aufbauspiel, diesen konnte Schleusener abfangen und zu Kaufmann legen, welcher wiederum nur die Latte traf. Praktisch im Gegenzug wurde Schnellbacher im Strafraum von Beifus gefoult. Den nachfolgenden Strafstoß versenkte Carlo Sickinger problemlos ins linke untere Eck.
Daraufhin versuchte der KSC dominant zu agieren, spielte mit Ball aber bodenlos und lief in reihenweise gefährliche Konter nach schwierigen Ballverlusten. Luca Schnellbacher hatte zweimal innerhalb weniger Minuten die Entscheidung auf dem Fuß, ihm versagten im Duell mit Torhüter Weiß jedoch stets die Nerven. Der KSC reagierte und brachte in Minute 63 Pfeiffer und Pedrosa für die heute schwach spielenden Jung und Egloff. Ein Doppelwechsel, der sich später noch auszahlen sollte.
In einer Phase in der dem KSC Konter nach Konter um die Ohren flogen, kam es zu einer Ecke, die aus dem Nichts den Anschlusstreffer bedeuten sollte. Petkov verlängerte den Ball unglücklich zu Wanitzek, der zunächst wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Der VAR jedoch meldete sich, und gab den Treffer frei. Daraufhin stellte Horst Steffen um auf ein 5-3-2, brachte Le Joncour und Ebnoutalib für Schnellbacher und Damar.
Die SVE kam nun kaum mehr aus der eigenen Hälfte raus, zu präsent waren vermutlich die Erinnerungen an die erst vor kurzem verspielte 2:0 Führung gegen den 1.FC Magdeburg. Der KSC überzeugte in dieser Phase mehr durch eine enorme Energieleistung, spielerisch lieferten die Badener heute über 90. Minuten kein gutes Spiel ab.
Nichtdestotrotz wurden sie kurz vor Schluss für ihren Aufwand belohnt. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit spielte Pfeiffer den Ball in die Mitte, wo Wanitzek freistehend den Ausgleich erzielte. Auch dieser Treffer wurde zunächst wegen Abseits einkassiert und dann später vom VAR gegeben. Danach passierte nichts mehr wirklich in der Ursapharm Arena. Es blieb beim 2:2, was den ersten Punktgewinn für beide Teams im Jahr 2025 bedeutet.
Fazit: Ein sehr unnötiger Punktverlust der Elversberger gegen schwache Gäste aus Karlsruhe. Man muss der Mannschaft eine Art psychologisches Problem attestieren, sollte man, nach einer Führung mit zwei Toren, einen Anschlusstreffer kassieren. Das 2:1 heute war ein reines Zufallsprodukt nach einer Ecke. Dennoch wirkte die Mannschaft danach extrem eingeschüchtert und ließ den KSC das Spiel komplett übernehmen, was schließlich im nicht völlig unverdienten Ausgleich resultierte. Die SVE spielt selbstverständlich weiterhin eine Saison, die weit über den Erwartungen liegt und auch heute zeigte man keinesfalls eine schlechte Leistung. Dennoch gilt es für die Zukunft, solche eigentlich sicher geglaubten Siege nach Hause zu bringen, und ein wenig mehr Resilienz zu zeigen.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: