Grünes Licht – auch für Wald und Wiese
Bildstock. Bei Rot bleibe stehn, bei Grün kannst du gehn. So lautet die Direktive am kommenden Samstag in der Johannes-Schule. Dann nämlich zeigen Ampeln an, ob Besucher beim Unterricht im jeweiligen Klassenraum hospitieren dürfen. Steht eine Tür offen, ist das ebenfalls eine Einladung. Gerade für Waldorf-Neulinge dürfte es ein spannender Vormittag werden. Aber auch für „alte Hasen“ ist eine Begegnung mit dieser alters- und wesensgerechten Pädagogik, die von Rudolf Steiner vor 100 Jahren ins Leben gerufen wurde, ein inspirierendes Erlebnis.
Gestartet wird in dem himmelblauen Schulgebäude in der Neunkircher Straße 70 um 9 Uhr mit dem sogenannten Hauptunterricht. Dieser gliedert sich in sogenannte Epochen, in welchen über mehrere Wochen ein Stoffgebiet behandelt wird, Geometrie genauso wie Menschenkunde oder Physik. Nach der Pause geht es um 10.15 Uhr weiter mit dem Fachunterricht. Vielleicht kann man da die Mädchen und Jungen ihren Namen tanzen sehen. Was nur ein kleiner, kurioser Nebeneffekt der Eurythmie ist – einer Bewegungskunst, die Sprache und Musik tänzerisch zum Ausdruck bringt. Aber auch das Arbeiten mit Holz und Ton oder im Schulgarten, Nähen und Weben sind reguläre Lerninhalte.
Einmalig und nur in Bildstock angeboten werden die Wiesen- und die Waldklasse, die Unterricht in der Natur ermöglichen. Damit holt man Kinder und Jugendliche ab, die zu unruhig für eine reguläre Beschulung sind oder auch zu ängstlich, die nicht gruppen- und bindungsfähig und oft auch traumatisiert sind. Näheres erfahren Interessierte bei Führungen durch das Schulhaus und im Wald vor Ort, der „Taxi“-Schulbus pendelt vom Schulhof dorthin. Noch taufrisch ist im Übrigen die neue Jurte, die am Tag zuvor von der Wiesenklasse eingeweiht wurde.
Und wen das Alles so richtig hungrig gemacht hat, kann sich bei Kaffee und Kuchen und Gesprächen mit Elternvertretern im Speisesaal stärken. Mehr Infos unter: (06897) 840000.