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Tag des offenen Denkmals im Landkreis Saarlouis

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Der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, 10. September 2023, statt – dieses Mal lautet das Motto „Talent Monument“.

In diesem Jahr richten sich die Scheinwerfer auf die einzigartigen Merkmale, die Denkmale auszeichnen. Industriebauten, Bürger- und Gasthäuser, Kirchen und Schulen, Festungen, Park- oder Entwässerungsanlagen: Jedes dieser Denkmale bringt Talente und Qualitäten mit – selbst wenn diese nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Das jährlich wechselnde Motto regt dazu an, Denkmale aus immer neuen Perspektiven zu betrachten. Der Landkreis Saarlouis nimmt bereits seit 1999 ununterbrochen an der Aktion teil.

Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Städten im Landkreis Saarlouis sowie mit den ehrenamtlichen Denkmalbeauftragten ist ein vielseitiges und umfangreiches Programm entstanden. Im Kreis werden an diesem Tag elf Führungen angeboten:

Die Festungsstadt Saarlouis

Die 1680 durch den französischen König Ludwig XIV. gegründete Festungsstadt Saarlouis wurde von dem Festungsbaumeister Sébastien de Vauban und dem Ingenieur Thomas de Choisy entworfen. Sie wurde auf besetztem Gebiet des Herzogtums Lothringen errichtet. Es entstand ein regelmäßiges Stadtgebilde mit quadratischem Paradeplatz als Zentrum und orthogonalem Straßenraster als Grundlage für die Bildung gleichmäßiger Quartiere. Bis heute ist diese Struktur trotz späterer Um- und Neubauten im Wesentlichen erhalten geblieben. Viele bedeutende Gebäude aus der Festungszeit prägen den städtebaulichen Kontext von Saarlouis. Ferner sind beispielhafte Teile der früheren Fortifikationsanlagen erhalten und in den vergangenen Jahren umfänglich restauriert worden. Auch der Verlauf der ehemaligen Wälle und Gräben, die als sechsfacher Stern die Stadt umgaben, ist in den Ringstraßen des 19. Jahrhunderts erkennbar.

Treffpunkt zum geführten Stadtrundgang ist um 11 Uhr am Haupteingang des Rathauses, Großer Markt 1, Saarlouis. Leiter des Rundganges ist Jürgen Baus vom Amt für Stadtplanung und Denkmalpflege der Kreisstadt Saarlouis. Die Führung dauert circa zwei Stunden. Weitere Infos gibt es unter Tel.:06831/443332 oder per E-Mail: baus@saarlouis.de.

Ehemaliges Augustinerinnen- Chorfrauenstift Fraulautern (Grundschule)

Die Gründung des Klosters Fraulautern geht der Überlieferung nach auf eine Stiftung des Adeligen Adalbert im 12. Jahrhundert zurück. Zuerst siedelten sich hier Mönche an. Um 1160 wurde die Abtei dann mit Augustiner-Nonnen besetzt, was dem Ort zu seinem heutigen Namen verhalf. Das Kloster mit dreiflügeligem Hauptbau bestand bis zur Französischen Revolution. Danach dienten die Klostergebäude verschiedenen Zwecken: als Pfarrkirche, Gerberei, Kochanstalt, Bierbrauerei, Gemeindehaus, Blechwarenfabrik und heute als Grundschule. Das ehemalige Kloster ist von innen leider nicht zu besichtigen.

Die Führung mit dem ehrenamtlichen Denkmalbeauftragten Norbert Güthler-Tyarks zu Zissenhausen startet um 15.30 Uhr an der Grundschule, Klosterstraße 17, Saarlouis-Fraulautern. Um vorherige Anmeldung wird gebeten: Entweder telefonisch unter 06836/7248100 oder per E-Mail untern.guethler@gmx.de.

Die Burg Siersberg in Siersburg

Die im 12. Jahrhundert erstmals erwähnte Burg Siersberg – eine einst zwischen dem Herzog von Lothringen und dem Erzbischof von Trier umstrittene Höhenburg mit mehreren Burgmannenhäusern – gehörte zu den größeren Burgen-Wehranlagen der Region. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg mehrfach zerstört und ab dem 18. Jahrhundert war sie nach dem Verlust ihrer Funktion als Wehrbau und Verwaltungssitz eines lothringischen Amtes dem Verfall preisgegeben. Ihre Steine wurden zum Bau von Häusern in der Region genutzt. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stoppten die preußischen Behörden den weiteren Abriss. Neben Erhaltungs- und Rekonstruktionsarbeiten gab es immer wieder Pläne zum (teilweisen) Wiederaufbau. Im Vordergrund der Führung stehen die Denkmalschutzmaßnahmen und Erhaltungsarbeiten im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Führung mit Helmut Grein startet um 17 Uhr und dauert etwa eine bis anderthalb Stunden. Treffpunkt ist am Eingangsbereich der Siersburg (alte Toranlage). Der nächstgelegene Parkplatz ist am Ende der Burgstraße (Zufahrt zum Stadion) zu finden. Weitere Infos erteilt Giusy Vella, Landkreis Saarlouis, Amt für Schulen, Kultur und Sport, telefonisch unter 06831/444426 oder per E-Mail unter giusy-vella@kreis-saarlouis.de.

Die St. Willibrord-Kapelle in Siersdorf

Die St. Willibrord-Kapelle im Siersburger Ortsteil Siersdorf feiert in diesem Jahr ihr 500-jähriges Jubiläum, wobei sich das Jahr 1523 auf eine Erneuerung eines älteren Gotteshauses bezieht. Im Mittelpunkt der Führung stehen die Erhaltungsmaßnahmen im 19. und 20. Jahrhundert, die zur Bewahrung des heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes geführt haben. Mitte des 19. Jahrhunderts hielten einige Bewohner des Ortes das stark geschädigte Gebäude nicht für erhaltenswert. Doch dem damaligen Pfarrer Hoffmann gelang es, die Kapelle wieder zu einem Schmuckstück zu machen, das in den letzten Jahren zudem umfangreich saniert wurde. Bauhistorische Untersuchungen haben neue Kenntnisse hervorgebracht. Die Glocken der Kapelle erzählen ein eigenes Kapitel Denkmalgeschichte. Hinweis: Am 10. September findet in der unmittelbaren Umgebung das Kapellenfest des Festjahres 2023 statt.

Die Führung mit Helmut Grein startet um 14.30 Uhr und dauert etwa eine bis anderthalb Stunden. Treffpunkt ist am Haupteingang der Kapelle (An der Kapelle, Siersburg). Weitere Infos erteilt Giusy Vella, Landkreis Saarlouis, Amt für Schulen, Kultur und Sport, telefonisch unter 06831/444426 oder per E-Mail unter giusy-vella@kreis-saarlouis.de.

Ein Ort der Kunst und der Barbarei – der historische Kreuzweg auf dem Oberlimberg

Seit 1683 bestand bei Wallerfangen eine Eremitage. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich ein reger Wallfahrtsbetrieb. 1722 nutzte der Eremit Claude Virion eine Erbschaft zur Schaffung der ersten sieben, dann acht „Fußfälle“ eines Kreuzweges. Jeder „Fußfall“ war dabei eine Figurengruppe in Lebensgröße. In dem immigrierten Hugenotten Jacques Pierrad de Coraille fand Virion einen anerkannten Künstler, der die Meisterwerke meißelte und signierte. Der Kreuzweg begann am Fuße des Limbergs mit der Ölbergszene und endete auf dem Gipfel mit einer Heilig-Grab-Kapelle. Coraille starb 1723, aber seine Schüler vollendeten das Werk mit den Figuren der schlafenden Jünger am Ölberg (1726/27). Fast alle religiösen Bauten auf dem Berg gingen während der französischen Revolution unter. Auf dem Höhepunkt der Revolution schlugen 1794 Niederlimberger Bürger sämtlichen Statuen der barocken „Fußfälle“ Köpfe und abstehende Gliedmaßen ab. Um 1930 barg Nicolaus Baccus, Modelleur der Wallerfanger Fabrik von Villeroy & Boch, die Figuren im Wald. Er legte sie dort nieder, wo der neue Kreuzweg von 1840 das Plateau erreicht. 2004 wurden die verbliebenen Figuren in einer Scheune sicher untergebracht. Seit 2018 hat Corailles Pietà im Historischen Museum Wallerfangen eine würdige Bleibe. Weitere Figuren werden folgen.

Führungen bieten Dr. Peter Winter um 10.30 Uhr und Rainer Darimont um 14 Uhr an. Treffpunkt hierzu ist an der Kapelle des Hofguts auf dem vorderen Limberg (ehemaliges Klosterareal, Hof Limberg, Wallerfangen). Wegen des längeren Fußwegs zum Hofgut besteht auch die Möglichkeit, mit dem Wallerfanger Bürgerbus zum Vortragspunkt zu fahren (kostenlos). Treffpunkt ist dann der Friedhof am Ortseingang von Oberlimberg. Der Shuttleservice beginnt jeweils eine halbe Stunde vor den Lokalterminen, also 10 Uhr und 13.30 Uhr. Nachfragen können per E-Mail an den ehrenamtlichen Denkmalbeauftragter Stefan Michelbacher gerichtet werden unter sjm111@t-online.de. Weitere Infos sind auch im Internet zugänglich unter: www.verein-fuerheimatforschungwallerfangen.de.

Der Emilianusstollen St. Barbara

Am Steilrand einer weitgespannten Bucht bei Wallerfangen liegen bedeutende Kupfervorkommen, die – wie zahlreiche Stollen bezeugen – zu unterschiedlichen Zeiten abgebaut wurden. Dort findet sich das älteste Industriedenkmal des Saarlandes, der sogenannte Emilianusstollen aus römischer Zeit. Benannt nach einer Inschrift neben dem Stolleneingang umfasst das Ensemble zwei herausragende Denkmäler. Der Stollen selbst ist das einzige römerzeitliche Besucherbergwerk nördlich der Alpen. Die Inschrift ist als wichtige bergrechtliche Urkunde die einzig erhalten gebliebene Okkupationsinschrift des römischen Imperiums.

Die Führung mit Dr. Barbara Ames-Adler startet um 14 Uhr und dauert etwa eine Stunde. Treffpunkt ist am ausgeschilderten Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus, Schlossbergstraße 97, Wallerfangen-St. Barbara. 

Weitere Infos erteilt Giusy Vella, Landkreis Saarlouis, Amt für Schulen, Kultur und Sport, telefonisch unter 06831/444426 oder per Mail unter giusy-vella@kreis-saarlouis.de.

Auf den Pfaden der Denkmäler – von der Teufelsburg zum Europa-Denkmal

Für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals hat sich die Gemeinde Überherrn etwas Neues überlegt. Während im letzten Jahr die Sendehalle im Fokus stand, werden am diesjährigen Tag des offenen Denkmals mehrere Denkmäler „bespielt“. Hierfür wurde eine gesonderte Wanderroute über sechs Kilometer angelegt – von der Teufelsburg in Felsberg vorbei an der Sendehalle Europe 1 über die Orannakapelle bis zum Europa-Denkmal in Berus. Ganz im Zeichen des diesjährigen Mottos „Talent Monument“ präsentieren die Vereine der Gemeinde im Zeitraum von 11 bis 17 Uhr die einzelnen Denkmäler anschaulich und bieten neben Führungen auch Mitmach-Aktionen für alle interessierten Besucherinnen und Besucher an.

Es wird eine spezielle Wanderkarte sowie ein Stempelbuch für alle vier Stationen geben. Erhältlich wird es an der Start- (Teufelsburg) und an der Endstation (Europa-Denkmal) sein. Auch ohne Wanderung ist es möglich, die einzelnen Stationen zu besichtigen. Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig.

Die Teufelsburg in Felsberg

Die Burg Neufelsberg – im Volksmund Teufelsburg genannt – wurde vermutlich zwischen 1354 und 1390 erbaut. Ihre erstmalige schriftliche Erwähnung fand sie im Jahr 1370 zwischen dem Erbauer Herzog Jean I. (1346 bis 1390) von Lothringen und dem Ritter Arnold von Felsberg. Ab 1964 wurden Teile der Burg wiederaufgebaut. In einem kleinen Burgmuseum kann man sowohl Fundstücke der Ausgrabungen als auch Ritterrüstungen und andere mittelalterliche Gegenstände bestaunen. Auf dem Weg zur Teufelsburg kann man einen Teil des größten und sich heute weitgehend selbst überlassenen zusammenhängenden Akazienwaldes in der Saar-Lor-Lux-Region durchqueren. An der Burgspitze eröffnet sich eine wunderbar weite Sicht in das mittlere Saartal bis zum Schaumberg. Aufgrund des Weitblicks wird die Teufelsburg daher nicht ohne Grund auch als die „schönste Terrasse des Saarlandes“ bezeichnet.

Die Zufahrt zur Teufelsburg befindet sich in der Dürener Straße, Überherrn-Felsberg (Richtung Ittersdorf). Burgführungen bietet die Fördergemeinschaft der Teufelsburg e.V. durchgängig von 11 Uhr bis 17 Uhr an. In diesem Zeitraum hat auch das Burgmuseum geöffnet. Für Speis und Trank ist gesorgt. Weitere Infos gibt es telefonisch unter 06836/909139 oder per E-Mail unter kultur@ueberherrn.de.

Die Sendehalle Europe 1 in Berus

Die 1954/55 erbaute Sendehalle Europe 1 in Berus zeigt die Verbindung von seinerzeit modernster Radiotechnik und avantgardistischer Architektur. Das Zentrum der Anlage bildet die Sendehalle mit ihrer muschelförmigen Dachform. Die Sendehalle ist weltweit das erste Gebäude dieser Größenordnung mit einem aus Beton gegossenen, auf vorgespannten Seilen hängenden Dach. Aufgrund ihrer Form auch liebevoll „Kathedrale der Wellen“ genannt, wurde sie in die Reihe der „Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ aufgenommen. Die Geschichte hinter Europe 1 und deren innenwohnender Technik fasziniert nach wie vor die Besucher. Bis zur Einstellung des Sendebetriebs zum 31. Dezember 2019 galt der Sender als stärkster Langwellen-Sender Europas und als eine der größten Rundfunk-Sendeanlagen der Welt.

Das Programm an der Sendehalle (Ittersdorfer Straße/L351, Überherrn-Berus) beginnt um 10.30 Uhr mit einer Rundspruchabstrahlung des DARC Q Saar (Kontakt: http://www.darc.saarland/denkmal). Von 11 bis 17 Uhr werden durchgängig Vorführungen zu Rundfunk und Sendetechnik angeboten; so zum Beispiel zu den Themen Internationale Raumstation, Satellitendirektübertragung oder Kurzwelle. Kinder können ihr Morse-Diplom absolvieren sowie unter Anleitung elektronische Baukästen herstellen. Weitere Infos gibt es telefonisch unter 06836/909139 oder per E-Mail unter kultur@ueberherrn.de.

Die Orannakapelle in Berus

Die Orannakapelle – ursprünglich Pfarrkirche des untergegangenen Dorfes Eschweiler – beherbergt die Gebeine einer Heiligen, die diesseits und jenseits der Ländergrenze verehrt wird. Seit dem Mittelalter bitten Gläubige bei der heiligen Oranna um Hilfe: beispielsweise bei Kopfschmerzen und Ohrenleiden, aber auch bei der Suche nach einem Ehemann. Die heutige Form der Kapelle geht im Wesentlichen auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück; der älteste Teil datiert allerdings bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Die Führung mit Norbert Güthler-Tyarks zu Zissenhausen startet um 11 Uhr. Um 14.30 Uhr sowie um 16 Uhr führt dann Werner Fritz durch die Anlage. Alle Führungen dauern etwa 45 Minuten. Treffpunkt ist jeweils am Eingang der Kapelle, Orannastraße, Überherrn-Berus. Weitere Infos unter Tel.:06836/909139 oder per E-Mail unter kultur@ueberherrn.de.

Das Europa-Denkmal in Berus

Ein beliebter Aussichtspunkt und zugleich Wahrzeichen der Gemeinde Überherrn ist das Europa-Denkmal in Berus. Im Jahre 1970 wurde es auf einem der höchsten Punkte der gesamten Region auf Initiative des ehemaligen saarländischen Finanzministers und Überherrner Bürgers Helmut Bulle durch den Verein zur Errichtung eines Denkmals für die Großen Europäer als Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung errichtet. Wenn man heute vom Denkmal aus den Blick über das Saarland und Lothringen schweifen lässt, sieht man keine Grenzen mehr.

„Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele und ist heute eine Notwendigkeit für uns alle“ (Konrad Adenauer).

Treffpunkt ist am Europa-Denkmal, Orannastraße 20, Überherrn-Berus. Führungen bietet der Europa-Denkmal-Verein Berus e.V. von 11 Uhr bis 17 Uhr an. Zudem lädt ein Angebot aus Speisen und Getränken zum Verweilen ein. Weitere Infos gibt es telefonisch unter 06836/909139 oder per E-Mail unterkultur@ueberherrn.de.

Diese und andere Angebote im ganzen Land können auch im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de abgerufen werden.

Quelle: LK Saarlouis

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