Im Gesundheits-Ausschuss des Saar-Landtages ging es am Mittwoch unter anderem um den Stand und die Entwicklungsperspektiven der Telemedizin im Saarland. „Wir leben in einer Welt, in der die Digitalisierung auch im medizinischen Bereich eine immer größere Rolle spielt. Telemedizin bietet große Chancen und kann dazu beitragen, die Versorgung gerade im ländlichen Raum zu verbessern“, erläutert der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Raphael Schäfer.
Die Anhörung im Gesundheits-Ausschuss habe zu einer breiten Analyse der umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten beigetragen. „Aus unserer Sicht ist die Telemedizin eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen Versorgung. Videosprechstunden können sehr hilfreich für Patienten sein, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Natürlich ersetzt Telemedizin aber nicht den persönlichen Kontakt zum Arzt – dieser sollte weiterhin die Regel sein“, sagt der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Hermann Scharf. Den CDU-Parlamentariern ist es darüber hinaus wichtig, einen sicheren Umgang mit den Patientendaten zu gewährleisten. Das CISPA habe in der Anhörung ausgeführt, dass nach dem heutigen Stand der Technik ein datenschutzfreundlicher Einsatz von Telemedizin realisierbar sei.
Im europaweiten Vergleich steckt die Telemedizin in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Schäfer: „Andere Länder wie Dänemark sind uns – beispielsweise bei der elektronischen Medizinakte – weit voraus. Wir dürfen diesen Trend nicht verschlafen und sollten am Ball bleiben. Dazu ist ein breiter öffentlicher Diskurs nötig. Deshalb werden wir das Thema Telemedizin auch im Landtag aufs Tableau bringen. Die CDU-Landtagsfraktion steht Innovationen im medizinischen Bereich sehr offen gegenüber – wichtig ist, dass die Patienten davon profitieren. Ich hoffe sehr, dass die saarländische Ärzteschaft ihre Haltung überdenkt und einer Lockerung des Fernbehandlungsverbotes zustimmt!“