Ein Beitrag von Christa Strobel
Normalerweise steht beim Heringsessen der CDU am Aschermittwoch deftige politische Kost auf dem Programm, das heißt, Kritik am politischen Gegner. Dem war dieses Jahr nicht so, obwohl Kommunalwahlen anstehen. Dafür sorgte Ulli Meyer, der gemeinsam Zukunft schaffen, versöhnen statt spalten möchte . „Es ist Zeit zur Zusammenarbeit“, betonte er.
Begonnen hatte die Veranstaltung mit einer Fotoshow, einem Videoclip über St. Ingbert und dann mit stimmungsvoller Musik, präsentiert durch die Laabdaler Musikanten. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Pascal Rambaud stellte Melanie Abmeier vor, die durch Programm führen würde. Es waren keine langweiligen Reden geplant, dennoch gab es Informationen, zunächst in Form eines Interviews mit Kandidaten. Fraktionsvorsitzender Dr. Frank Breinig präsentierte die Leitlinien der CDU-Fraktionsarbeit im Stadtrat: eine solide Haushaltsführung, Investieren in alle Stadtteile, Ziele seien, positives Image für St. Ingbert und begonnene Projekte beenden.
Mathis Uder, der jüngste CDU-Kandidat für den kommenden Stadtrat, begründete seine Kandidatur so: „St. Ingbert ist meine Heimatstadt, es ist Zeit für mich, anzupacken, mich für junge Themen einzusetzen.“ Als Beispiel nannte er einen Graffiti-Wettbewerb. Bürgermeisterin Nadine Müller erläuterte ihre Arbeit als ehrenamtliche Bürgermeisterin ohne Geschäftsbereich. Ziel der Bürgermeisterin, auch Schulleiterin der Pestalozzi-Grundschule, sei vor allem eine qualitative bessere Nachmittagsbetreuung, mehr Räume dafür, Einbindung der Vereine, und die Infrastruktur für digitales Lernen.
Hauptpunkt des Abends und von allen mit Spannung erwartet, waren natürlich die Ausführungen des Oberbürgermeisterkandidaten Ulli Meyer. „Ich will, wenn ich gewählt werde, Oberbürgermeister für alle Menschen sein, will Brücken bauen zwischen den Parteien. „Ich will gemeinsam Zukunft schaffen, die Potentiale meiner Heimatstadt nutzen.“
Gemeinsam bedeute für ihn, dass man die unterschiedlichen Akteure in St. Ingbert stärker in die Entscheidungsprozesse einbinde; so zum Beispiel die Bürgerinnen und Bürger, deren Wissen und Kompetenz man insbesondere bei Bauplanungen früher einbeziehen müsse. „Eine solche frühe Einbeziehung ermöglicht einen fairen Ausgleich der Interessen und verhindert z.B. Wohnsilos in attraktiven Wohngebieten“ so Ortsvorsteher Ulli Meyer. Ein weiterer wichtiger Akteur in St. Ingbert seien die Vereine. Vereine machten unsere Stadt attraktiv und förderten den Zusammenhalt. St. Ingbert habe generationenübergreifend eine Zukunft mit einer attraktiven Innenstadt und starken Ortsteilen, die sich weiterentwickeln.
Neben einer Entwicklung der Ortsteile sei es aber auch wichtig, die in St. Ingbert ins Stocken geratenen Großprojekte fertigzustellen. Ob Baumwollspinnerei, Stadtbad oder Feuerwehrgerätehaus in Rohrbach oder die Tischtennishalle im Stadtpark: Der jetzige Stillstand schade allen. Bessere Betreuungssituation in Kindergärten und Grundschulen auf der einen, aber auch neue Wohn- und Pflegeformen für Senioren auf der anderen Seite, seien wichtige Bestandteile, um St. Ingbert generationengerecht weiterzuentwickeln.
Ein großes Thema sieht Ulli Meyer in Fortschritten im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Wir müssen die Zukunft heute vorbereiten! Wir müssen jetzt die Gründer nach St. Ingbert holen, die in 10 bis 15 Jahren Unternehmen aufgebaut haben werden. Die Entwicklung von Dacos zu SAP ist hierfür ein gutes Beispiel.“ Ein weiteres großes Ziel verfolgt Ulli Meyer: „Winfried Brandenburg hat St. Ingbert zur heimlichen Kulturhauptstadt des Saarlandes gemacht. Mein Ziel wird es sein, St. Ingbert zur heimlichen IT-Hauptstadt des Saarlandes zu machen!“ Dies sichere zukunftsfähige Arbeitsplätze und stärke den Wohn- und Geschäftsstandort St. Ingbert. Das alles sei nur realisierbar, wenn man buchstäblich „schaffe“. Das bedeute ein Ackern für unsere Heimat. Notwendig sei auch, dass man für unsere Heimatstadt in Saarbrücken Klinken putze – unermüdlich, aber auch als zuverlässiger und als verlässlicher Gesprächspartner.
Dann gab es endlich die versprochenen Heringe, was optimal klappte, weil die Frauenunion alles gut organisiert hatte. Die Junge Union sorgte für Getränke. Fazit der Besucher: „Ich fand den Abend kurzweilig.“ oder „Wir begrüßen, dass St. Ingbert durch Ulli Meyer endlich wieder positive Signale von St. Ingbert ausgehen.“