Die Stadt Sulzbach hatte die zerstrittenen Parteien im Trenkelbachviertel vor einer Woche eingeladen, um eine Lösung zu finden, so dass alle Bürger in respektvoller Weise miteinander in Hühnerfeld leben können. Viele sahen sich durch drei zugezogene Familien bedroht und beleidigt, was zu einer großen, öffentlichkeitswirksamen Diskussion führte. Nun teilte die Stadtverwaltung das Ergebnis eines ersten Zusammentreffens mit:
„Die Stadt Sulzbach sieht sich innerhalb der ihr rechtlich zur Verfügung stehenden Handlungsrahmen als Vermittler in der angespannten Situation in der Trenkelbachstraße. Aus diesem Grund hatte die Verwaltung im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit der örtlichen Polizeiinspektion und unter Einbindung der Integrationsbeauftragten Monique Broquard erneut Beteiligte zu einem Gespräch unter Corona-Auflagen in den großen Festsaal der AULA eingeladen. Die beiden Lager hatten Gelegenheit, unter Moderation von Bürgermeister Michael Adam ihre jeweiligen Sichtweisen auf die aufgerufenen Situationen zu erläutern.
„Nach intensiver, dreistündiger Diskussion wurde von beiden Seiten die Bereitschaft für weitere Gespräche signalisiert, was ich sehr begrüße“, so das erste Fazit von Bürgermeister Michael Adam. Auf Vorschlag Adams sollen ab sofort im Zweiwochenrhythmus moderierte Aussprachen stattfinden. Man einigte sich darauf, unter Federführung der Integrationsbeauftragten, von jeder Seite zwei Sprecher zu diesen Gesprächen einzuladen. Der erste Termin am 8. April 2021 für dieses Treffen steht bereits fest. „Ziel ist ein friedlicher und respektvoller Umgang. Es ist ein wichtiger Schritt, dass von beiden Seiten auch in hitzigen Szenen immer wieder Kurs auf einen möglichen gemeinsamen Konsens genommen wurde“, so Adam. Die bewegte Debatte brachte nochmal alle konfliktverursachenden Themen auf den Tisch. Die Streitpunkte wurden durchgesprochen und Markus Müller, Leiter der Polizeiinspektion Sulzbach, konnte unter so manchen Themenblock verbal einen bereinigenden Strich ziehen: „Die Polizei begrüßt ausdrücklich die Dialogbereitschaft beider Parteien. Das Format der Sicherheitspartnerschaft zwischen der Stadt Sulzbach und der Polizei zeigt sich für die Problemlösung als zielführend und wird in den nächsten Wochen weiter fortgeschrieben. Ziel ist und bleibt die Gewährleistung der Sicherheit in dem Wohnviertel. Wir bleiben da am Ball!“, so Müller.
Während sich langsam Gesprächsatmosphäre bildete, wurde vereinbart, wie es weitergehen soll. Die Einschaltung des Jugendamtes als unterstützende Instanz ist von Stadtseite angefragt worden. Und: „Ich sehe eine Möglichkeit in der Einbeziehung des Jugendzentrums Sulzbach im Regionalverband“, so Adam. Man könne die Kinder beider Parteien dort in einem geschützten Rahmen zusammenbringen. „Das JUZ-Team ist mit den Themen rund um Fairplay und respektvollem Umgang nicht nur auf Augenhöhe, sondern dort gibt es zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche. Indem man dort zusammenkommt, lernt man den Umgang miteinander“, so Adam. Die Vertreter beider Pole des Trenkelbachkonfliktes zeigten sich offen gegenüber diesem Vorschlag. „Die Stadt hat ein Interesse an friedvollem Miteinander in Sulzbach und daran, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt wohl fühlen“, so Michael Adam.“