Tressel: Verantwortlichkeit für dieses Desaster klären
Die saarländischen Grünen haben den Ausfall der Lernplattform Online-Schule Saar als Offenbarungseid für das Bildungsministerium bezeichnet. Bereits am ersten Tag des neuen Lockdowns zeigt sich, dass das Ministerium die vergangenen Monate nicht genutzt hat, um ein stabiles und leistungsfähiges Lernnetzwerk aufzubauen. Grünen-Landeschef Tressel fordert, die Verantwortlichkeit für dieses Versagen zu klären. Jetzt erscheine auch die strikte Weigerung der Ministerin, die Schulen Hybrid- und Wechselunterricht wenigstens erproben zu lassen, in einem völlig neuen Licht.
Grünen-Landeschef Markus Tressel sagte dazu: „Es ist ein Desaster: Am ersten Tag des neuen Lockdowns kollabiert die Lernplattform des Bildungsministeriums bei einer als normal anzunehmenden Belastung. Und jetzt sollen die Lehrer schuld sein, weil sie ihrer Arbeit nachkommen und Lernmaterial hochladen. Das ist der absolute Offenbarungseid nach neun Monaten Vorbereitungszeit in dieser Krise! Die Landesregierung muss jetzt die Verantwortlichkeit für dieses Versagen klären. Und eines kann man jetzt schon sagen: Es waren nicht die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler, die das verbockt haben.“
Tressel warf der Bildungsministerin vor, sie habe mit ihrer Weigerung Hybrid- oder Wechselunterricht wenigstens zu erproben, am Ende wahrscheinlich vor allem vom technischen Versagen der Plattform ablenken wollen: „Jetzt ist der Ernstfall da und wir merken, dass das favorisierte System bei der kleinsten Belastung zusammenbricht. Das hätte man viel früher merken können, wenn man nicht monatelang nach dem Prinzip Hoffnung agiert hätte und jeden Realitätscheck und jede Vorbereitung, die das hätte offenbaren können, verweigert hätte. Jetzt wissen wir, dass diese Weigerung nicht nur sozialpolitische Gründe hatte, sondern wahrscheinlich vor allem der Kaschierung der technischen Unzulänglichkeit der Online-Schule Saar diente.“
Für die Zeit nach den regulären Ferien brauche es jetzt einen tauglichen Plan. Tressel: „Ministerpräsident Hans muss hier die Notbremse ziehen und eine Task Force einrichten, die sich für die gesamte Landesregierung dieses Problems annimmt. Alleine auf das Bildungsministerium zu bauen, hat sich als problematisch erwiesen.“