Tressel kritisiert Stillstand beim Personalausbau
Als Reaktion auf eine neue Bertelsmann-Studie, wonach das Betreuungsverhältnis in den Kitas und Krippen im Saarland überwiegend nicht kindgerecht sei, fordert der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Landeschef Markus Tressel die Landesregierung nachdrücklich auf, das Betreuungsverhältnis zügig zu verbessern. Seit zwei Jahren herrsche bei der Verbesserung der Personalsituation in den Saar-Kitas und Saar-Krippen völliger Stillstand. Dabei sei der Nachholbedarf bekannt. Der Grünen-Politiker fordert mehr Erzieherinnen und Erzieher, um perspektivisch einen Betreuungsschlüssel von 7,5 Kitas-Kindern und 3,0 Krippen-Kindern zu erreichen.
„Der Nachholbedarf bei der Personalausstattung in den saarländischen Kitas ist immens, wie der Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung auch dieses Jahr wieder aufzeigt. Während sich bundesweit das Betreuungsverhältnis in den Kitas zwischen den Berichtszeiträumen 2017 und 2019 von 9,1 Kindern auf 8,8 Kinder pro Erzieherin bzw. Erzieher in den Kitas und von 4,3 Kindern auf nun 4,2 Kindern in den Krippen leicht verbessert hat, hat sich im Saarland innerhalb der zwei Jahre nichts getan. Immer noch liegt die Betreuungsschlüssel bei 9,6 Kindern in den Kitas. In den Krippen hat sich der Schlüssel sogar leicht auf 3,9 Kindern verschlechtert“, kritisiert Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Notwendig sei eine angemessene und kindgerechte Personalausstattung. Tressel: „Während das Betreuungsverhältnis in den Krippen sich zwar verschlechtert hat, aber immerhin weiter unter dem Bundesschnitt liegt, ist die Situation bei den Saar-Kitas äußerst kritisch. Die Landesregierung ist in der Verantwortung, endlich zu reagieren. Wir brauchen dringend ein Betreuungsverhältnis, das wenigstens dem bundesweiten Durchschnitt von 8,8 Kita-Kindern entspricht. Perspektivisch muss sich das Betreuungsverhältnis an wissenschaftlichen Empfehlungen von 7,5 Kita-Kindern und 3,0 Krippen-Kindern orientieren. Nur so bekommen alle Kinder im Saarland eine gute Perspektive, denn das tatsächliche Betreuungsverhältnis liegt oft sogar noch über dem berechneten Zentralwert der Studie.“