„Alle Maßnahmen schnell ergreifen, um wieder Herr der Lage zu werden.“
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der Grünen im Saarland, Markus Tressel, hat sich angesichts massiv steigender Infektions- und Todesfälle für einen weitgehenden Lockdown ausgesprochen. Dieser müsse zeitnah umgesetzt werden, um Leben zu schützen und die Pandemie nicht in die Länge zu ziehen.
Tressel sagte dazu: „Fast 30.000 Neuinfektionen an einem Tag und rund 600 Tote bundesweit: Die Lage duldet kein weiteres Zögern, keinen weiteren Aufschub und erst recht keine Lockerungen. Der Lockdown light hat ganz klar nicht den gewünschten Erfolg gebracht, deshalb sollten wir nicht mehr wesentlich länger warten und ab Anfang nächster Woche einen klaren Schnitt mit härteren Maßnahmen machen, um die Zahlen endlich zu senken. Wenn wir bis Weihnachten warten, verlieren wir weitere wichtige Tage, was weder der Lage in den Krankenhäusern gerecht wird, noch dauerhaft der Wirtschaft helfen wird.“ Unmittelbar mit den Geschäftsschließungen müssen für die betroffenen Unternehmen weitere Hilfen bereitgestellt werden.
Der Grünen-Politiker appelliert auch an die Bildungsminister, sich angesichts der Lage flexibler im Hinblick auf digitale Unterrichtsformen zu zeigen: „Die Infektionszahlen sind unverändert hoch und vielerorts entwickeln sie sich dynamisch. Deshalb müssen auch Kontakte unter Schülerinnen und Schülern reduziert werden und Schulen ab der 8. Klasse auf digitalen Fernunterricht umstellen. Bedauerlicherweise rächt sich jetzt, dass in den vergangenen Wochen allenfalls mit angezogener Handbremse die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden.“
Tressel plädiert dafür, Fehler die im ersten Lockdown insbesondere beim Umgang mit älteren und einsamen Menschen gemacht wurden, zu vermeiden: „Besuche in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Sterbebegleitung müssen möglich bleiben, aber zum Schutz der Bewohner und der Beschäftigten strikten Hygieneregeln unterliegen. Dafür muss Schutzkleidung zur Verfügung gestellt werden.“ Die Situation zeige erneut, wie wichtig vorausschauendes, planbares Handeln und eine längerfristige Perspektive sind, damit nicht dauernd nachgesteuert werden muss. „Deshalb brauchen wir endlich ein Gesetz mit einem bundesweit verbindlichen Stufenplan, durch den klar ist, wann und wo welche Maßnahmen gelten“, so Tressel.