Besonders bei dieser Hitze ist es notwendig, genügend zu trinken. Sei es beim längeren Einkaufbummel durch die Stadt, oder als Tourist bei Stadtführungen oder Besichtigung von Märkten: immer eine Trinkflasche mitzuschleppen ist umständlich. Diese sind meistens noch aus Plastik und belasten die Umwelt. Um die Lebensqualität von Bürgern zu verbesssern, bedarf es nicht immer der teuren, gigantischen Projekte mit denen sich Mandatsträger und Amtsinhaber gerne schmücken.
Ein kleiner Trinkbrunnen an der Strassenecke, im Fußgängerbereich oder inmitten von öffentlichen Plätzen ist billiger und für den Bürger und Touristen, bei dieser Hitze wohltuend. Kostenloses trinkbares Wasser sollte an belebten Plätzen mittels Trinkbrunnen für alle verfügbar gemacht werden.
In Städten kostet eine kleine Flasche Wasser schon mehr als zwei Euro am Kiosk. Das sind 20 % des gesetzlichen Mindestlohnes. Wie schwer wird es für Schüler, Studenten und Bürger, die in prekären sozialen Verhältnissen leben?
Die Installation eines Trinkwasserbrunnens ist daher neben der allgemeinen Gesundheitsvorsorge auch ein sehr soziales Projekt.
Die Stiftung Warentest empfiehlt den Kommunen, lieber Wasser aus dem Hahn zu trinken als aus Flaschen. Der Gehalt an Mineralien – insbesondere an Magnesium – ist gesundheitsförderlich und höher als in vielen getesteten Tafel- und Flaschenwassern.
Allein in St.Wendel, das einen großen Veranstaltungskalender betreibt, würden sich zehn kleine Trinkwasserbrunnen sehr zum Wohlbefindenden der Bürgern und Besuchern beitragen.
Die Erfahrungen in Berlin zeigen, dass damit den kleinen Restaurants und Gartenwirtschaften kein Geschäft weggenommen wird. Das Gegenteil ist der Fall, der Platz wird für Besucher attraktiver und besonders ältere Leute nehmen gerne mal einen Schluck Wasser zwischendurch.
Die Aufforderung geht an die Städte und Kommunen, wobei einige, wie zum Beispiel Hamburg die Trinkstellen bereits auf einer Internetkarte für Touristen darstellt.
Und warum sollen wir in Zeitalter von Industrie.4 und Digitalisierung nicht wenigstens mit den alten Römern gleichziehen? Diese betrieben ein ausgeklügeltes Wassermanagement mittels vernetzter Trinkbrunnen zur Versorgung und Wohlbefinden ihrer Bürger.
Rainer Kuhn