Großer Jubel, große Erleichterung und große Vorfreude beim TSV Steinbach Haiger. Dank eines verdienten 2:1 (2:0)-Erfolgs im Halbfinale des Bitburger Hessenpokals beim FC Gießen hat der Fußball-Regionalligist zum zweiten Mal nach 2018 das Endspiel im Landespokal erreicht. Schon am kommenden Samstag (22. August, 16.45 Uhr) trifft der TSV im Finale in Frankfurt auf den FSV Frankfurt.
Sascha Marquet und Christian März brachten die Schützlinge von Cheftrainer Adrian Alipour am Samstagnachmittag in Gießen vor 948 Zuschauern in Führung. Die Gastgeber kamen zwar zum Anschlusstreffer, hatten im gesamten Spielverlauf aber nur drei echte Tormöglichkeiten. Wenn sich die Steinbacher eines vorwerfen lassen müssen, dann ist das ihre schwache Chancenverwertung. Dadurch blieb die Partie bis zum Schluss unnötig spannend.
Die erste Hälfte
Sasa Strujic hatte die erste Chance der Partie, köpfte in der achten Minute aber etwas zu hoch. Nach einer Viertelstunde hatte dann auch der FC Gießen seine erste Möglichkeit, doch Neuzugang Nikola Trkulja schoss einen Freistoß aus 17 Metern in die Mauer. 120 Sekunden später foulte Johannes Hofmann den Steinbacher Kevin Lahn im Strafraum. Den fälligen Elfmeter parierte zwar Frederic Löhe gegen Dennis Wegner, aber Sascha Marquet traf im Nachschuss zur Führung. Nach einer halben Stunde schoss Sören Eismann von der Strafraumgrenze etwas zu ungenau, was sein Mittelfeld-Kollege Christian März aber wenig später besser machte. Johannes Bender hatte den Ball nach feinem Zuspiel von Wegner überlegt in die Mitte geflankt, wo der Neuzugang von RW Oberhausen zum 2:0 einschob. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten Wegner und Sasa Strujic bereits für die Entscheidung sorgen können. Während Wegners Versuch nach einem vielversprechenden Konter abgeblockt wurde, landete der Schlenzer von Strujic am Pfosten. Dass der Ball von dort aus gegen FCG-Verteidiger Eduardo Landu Mateus prallte und ein zweites Mal binnen Sekunden am Aluminium landete, löste bei den gut 200 mitgereisten TSV-Anhängern kollektives Haareraufen aus.
Die zweite Hälfte
In der 51. Minute ging Aykut Öztürk im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Nicklas Rau zeigte umgehend auf den Punkt und Öztürk verwandelt sicher zum 1:2. Drei Minuten später kam die Elf von Cheftrainer Daniyel Cimen zu einer weiteren Torchance, doch Raphael Koczor parierte glänzend gegen Tim Korzuschek. In der Folge hatte der TSV Steinbach Haiger wieder mehr von der Partie. Dennis Wegner eroberte einen Ball von Nikola Trkulja scheiterte anschließend jedoch an Frederic Löhe. Weitere Gelegenheiten durch Christian März, Dennis Wegner und erneut Christian März folgten, doch der Ball wollte einfach nicht zur Entscheidung einschlagen. Somit blieb es bei der knappen Führung des Regionalliga-Vizemeisters. Die Platzherren warfen in der Folge alles nach vorne, ohne dabei aber gefährlich vor dem TSV-Gehäuse aufzutauchen. Spannend wurde es lediglich noch einmal in der Nachspielzeit, als Steinbachs Torwart Raphael Koczor die gelbe-rote Karte sah. Weil Alipour sein Wechselkontingent schon erschöpft hatte, musste Feldspieler Sören Eismann den Posten im Kasten übernehmen. Eismann wurde aber in neuer Rolle nicht einmal geprüft. Denn wenig später war Schluss.
Unter dem Jubel der mitgereisten Steinbacher feierten Alipours Schützlinge den Einzug ins Endspiel. Der TSV kann sich jetzt eine Woche lang auf den „Finaltag der Amateure“ beim FSV Frankfurt vorbereiten. Anstoß der Partie am Samstag, dem 22. August 2020, ist um 16:45 Uhr. Das Spiel wird live in der Konferenz der ARD sowie in einem Stream auf hessenschau.de übertragen.
FC Gießen – TSV Steinbach Haiger 1:2 (0:2)
Torfolge: 0:1 (19.) Sascha Marquet, 0:2 (36.) Christian März, 1:2 (51. FE) Aykut Öztürk.
FC Gießen: Löhe – Weiß, Starostzik, Colak, Mateus (46. Markovic) – Takehara (67. Erkilinic), Trkulja, Korzuschek (80. Hodja), Hofmann, Salem – Öztürk.
TSV Steinbach Haiger: Koczor – Bradara (55. Hanke), Kirchhoff, Schüler, Strujic – Eismann, Bender – Marquet (62. Ilhan), März, Lahn (80. Bytytqi) – Wegner.
SR: Nicklas Rau (Nieder-Wöllstadt) –
Zuschauer: 948
Besondere Vorkommnisse: Raphael Koczor (Gelb/Rot – 90. Minute)