Ein Beitrag von Lothar Ranta
Woher kommt der ungewöhnliche Name Itzenplitz? 1863 weihte der preußische Handelsminister Itzenplitz die Grube in Heiligenwald im Kreis Neunkirchen ein und bekam dessen Name. Wegen des hohen Wasserverbrauchs der Grube wurde der Itzenplitzer Weiher mit Pumpwerk angelegt.
Dieser prioritäre Bergbau-Denkmalstandort Itzenplitz war das Ziel der Kulturwanderung des Turngau Saarbrücken (TGS). Beate und Harald Schuler vom TV Köllerbach hatten sich bereit erklärt, diese interessante Oktoberwanderung zu organisieren. Pünktlich um 10 Uhr trafen sich 30 Wanderer und Wanderinnen aus sechs Vereinen aus dem TGS am Itzenplitzer Weiher in Heiligenwald.
Bei herrlichem Altweibersommerwetter und angenehmen Temperaturen wanderten die Turnerinnen und Turner durch den bunt werdenden Laubwald. Die Route orientierte sich am Premiumwanderweg „Itzenplitzer Pingenpfad“. Pinge ist eine kaum bekannte Bezeichnung für alle tagesnahen Spuren des früheren Bergbaus und stammt von dem mittelhochdeutschen Wort Binge für Vertiefung, Graben ab.
Im Saarkohlenbecken gibt es unzählige Pingen, die oft von Laien gerne mit Bombentrichtern oder gar Schützenlöchern verwechselt werden. An verschiedenen Stationen des Pingenpfads wurde mittels Infotafeln die Geschichte des regionalen Bergbaus, die bereits im Mittelalter begann, erläutert. Zunächst wurde in den Pingen oberirdisch Kohle an der Erdoberfläche der auslaufenden Flöze gewonnen. Im späten 19. Jahrhundert wurde in den Gruben Itzenplitz und Reden die unterirdische Kohlengewinnung eingeführt. Auch gab es bei der Wanderung große Hinweistafeln für dir Pechgewinnung. Die zweistündige Wanderung endete am sehenswerten historischen Pumpenhäuschen des Weihers.
Für die Schlussrast kehrten die Wanderer/innen im Tennisheim „Zum Itzenplitz“ des TC Heiligenwald ein.
Es war für alle ein befreiendes Gefühl, nach der Aufhebung der Coronaeinschränkungen wieder zusammen an einem Tisch zu sitzen und sich zu frei zu unterhalten.
Vereine und Teilnehmer: TV Köllerbach (14), TV Geislautern (5), Turnerbund St Johann Saarbrücken (4), TV Hilschbach (2), TV Ritterstraße (2), TV Ottenhausen (2).
