Mit einem Gottesdienst und anschließendem Festakt verabschiedete die Evangelische Kirche im Saarland Diakonie-Pfarrer Udo Blank in den Ruhestand. 31 Jahre hat er Verantwortung für die Diakonie getragen, 26 davon in der Geschäftsführung des Diakonischen Werks an der Saar gGmbH.
Zahlreiche Weggefährten aus Kirche, Politik, Sozialwirtschaft und Gesellschaft kamen, um ihm für sein Wirken zu danken und alles Gute für die Zukunft zu wünschen.
„Pfarrer Udo Blank hat uns immer daran erinnert, dass Diakonie einen Grund hat, auf dem sie steht. Und dieser Grund ist der Glaube an Jesus Christus. Diese Verwurzelung im Glauben hat er verbunden mit einer hohen fachlichen Kompetenz. Die Ära Blank wird man im Nachhinein möglicherweise mit dem Begriff „Diakonia semper reformanda“ verbinden – eine sich immer wieder den kirchlichen und gesellschaftlichen Erfordernissen anpassende und verändernde Diakonie Saar“, würdigte Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saar-West und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Diakonie Saar, seine Tätigkeit.
„Udo Blank ist personifizierte Diakonie – Dienst am Menschen und für die Menschen, um Gottes Willen“, sagte Markus Karsch, Superintendent des Kirchenkreises Saar-Ost und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung in seiner Ansprache während des Gottesdienstes. „Durch seinen Dienst hat er der Arbeit der Diakonie Saar, ihren Mitarbeitenden und insbesondere den Menschen, für die sie sich einsetzt, etwas erworben, das heutzutage schwer zu haben, aber leicht zu verlieren ist: Respekt. Respekt, der aus christlicher Nächstenliebe entspringt. Dafür gebührt ihm Respekt – und Dank!“
1996 wurde Blank Diakonie-Pfarrer beim Diakonischen Werk an der Saar. Er vertrat als Leiter der Verbindungsstelle der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe auch die Interessen des Wohlfahrtsverbandes gegenüber der saarländischen Politik. Dreimal hatte er in den zurückliegenden Jahrzehnten die Federführung der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Saar inne.
In seiner Verantwortung stellte sich die Diakonie Saar konzeptionell und strukturell erfolgreich den sozialen Herausforderungen: Massen- und Jugendarbeitslosigkeit Ende der 90er Jahre, Armutsbekämpfung, massive Veränderungen in der ambulanten Pflege nach Einführung der Pflegeversicherung mit der notwendigen Neustrukturierung Flüchtlingszuzug oder zuletzt die Herausforderungen, die mit der Coronapandemie einhergingen.
Besonders am Herzen lag ihm die stationäre Jugendhilfe. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen und die Aufgabe, ihnen Chancen zum Leben zu eröffnen, sah er als wichtige und zentrale Aufgabe an
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen wirksame und menschenfreundliche Hilfe umgesetzt werden kann, sah er als eine zentrale Aufgabe seines Wirkens.
Immer blieb er im Kontakt mit den Menschen in den Einrichtungen und Diensten. Als Geschäftsführer mit Bodenhaftung, den man im Alltag immer ansprechen konnte, wurde Pfarrer Udo Blank beschrieben, aber auch als streitbar – im Kleinen wie im Großen, wenn es um das Wohl von Benachteiligten ging.
Geboren in Niedersachsen, aufgewachsen in saarländischen Klarenthal, studierte Udo Blank Theologie in Saarbrücken und Mainz. Nach seinem Vikariat in Wellesweiler kam er 1984 zur Christuskirchengemeinde nach Neunkirchen. Ab 1989 saß er im Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes. Nach drei Jahren Vakanz der Diakoniepfarrstelle, trat Blank im April 1996 das Amt an, das er bis zu seinem Ruhestand ausfüllen sollte.
„Ich bin dankbar dafür, dass ich das Amt des Diakonie-Pfarrers innehaben durfte und danke allen in der Diakonie und bei den Partnerinnen und Partnern für die Unterstützung und Begleitung in all den Jahren. Ich wünsche der Diakonie Saar Gottes Segen, der dann den Hilfesuchenden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Gute kommen möge“, verabschiedete sich Udo Blank.