Nach einer hart umkämpften Partie gewann der 1. FC Saarbrücken im „heimischen“ Hermann-Neuberger-Stadion zu Völklingen 2:1 gegen den Erz-Rivalen 1860 München.
Nach dem Lukas Kwasniok in den vergangenen Spielen durch Verletzungsprobleme Schwierigkeiten hatte, eine Abwehr zu stellen, war an diesem Samstag Entspannung angesagt. Denn Abwehrchef Steven Zellner war nach seiner Kreuzbandverletzung wieder voll belastbar und spielte heute komplett durch. Neben ihm agierten der gewohnt zuverlässige Anthony Barylla und der heute nicht minder starke Jayson Breitenbach in einer Dreierkette. Davor durften Perdedaj, Kerber, Jänicke und Günther-Schmidt ran und im Sturm starteten Shipnoski, Jacob und Deville.
Vielleicht hatten den Hausherren noch der Spruch des Löwentrainers Köllner im Ohr geklungen, der angekündigt hatte, dass man den Saarländern keine Möglichkeit geben werde, ihr Spiel zu entfalten. Jedenfalls waren es die Saarländer, welche von Beginn an die Initiative übernahmen und bei Ballgewinn sofort gefährlich Richtung Löwentor durchstarteten. So erarbeiteten sie sich einige Eckbälle, wirklich zwingende Chancen gab es jedoch weder auf der einen, noch der anderen Seite.
Den verdienten Führungstreffer leitete Tobias Jänicke in der 32. Minute ein, als er den Ball scharf von rechts an den Fünfmeterraum brachte, Nicklas Shipnoski spritzte rein – Tor! Die Sechziger agierten in der Folge aggressiver, Tallig schoss wenige Minute später knapp am Gehäuse von Batz vorbei. Kurz vor dem Pausentee erwischte Salger den heranstürmenden Shipnoski kurz vor dem Strafraum der Gäste in der Luft. Die rüde Attacke führte jedoch lediglich zu einem Freistoss für blau-schwarz, nicht aber zu einer Karte für den Münchner Innenverteidiger.
Nach dem Seitenwechsel trat kurzzeitig das FCS-Syndrom ein: Nach einer starken ersten Hälfte, überliessen die Hausherren den Gästen das Spiel. Köllner hatte den Ex-Elversberger Biankadi für den schwachen Greilinger ins linke Mittelfeld gestellt, was Wirkung zeigte. Erst nach 60 Minuten waren die Saarbrücker wieder am Drücker als Jacob nach einer Vorlage von Zellner das 2:0 auf dem Kopf hatte.
Doch dann schien sich das Schicksal zugunsten der Gäste zu wenden: Lex legt den Ball im Strafraum an Zellner vorbei, der zu klären versuchte, aber den kleinen Löwen dabei von den Beinen holte. Keine Diskussion: Elfmeter für 1860 München. Doch auf Seiten der Blau-schwarzen steht bekanntermaßen DER Elfmeter-Töter Deutschlands. Und er parierte auch den platzierte getretenen Strafstoß von Steinhart. Unglaublich!
Zwei Minuten später, in der 64. Minute, spitzelte Jacob den Ball auf den durchlaufenden Julian Günther-Schmidt, der aus 12 Metern knallhart abzog – 2:0. Wer nun geglaubt hätte, das sei es gewesen, musste sich ganz schnell eines besseren belehren lassen. Nach einigen unglücklichen Klärungsversuchen von Zellner und Perdedaj nahm sich Mölders das Leder auf halblinker Position und knallte es unhaltbar für Batz in die Saarbrücker Maschen.
Die Löwen wollten es nun wissen, doch die nächste Großchance hatte der FCS. Nach einem langen Pass auf „Günni“ zieht und reißt Erdmann den Saarbrücker im Strafraum der 60er zu Boden. Doch der Schiedsrichter verweigert den fälligen Elfmeter. Kwasniok wechselte in der Folge kräftig durch und der für Deville gekommene Gouras brachte über links frischen Wind, bediente Jacob und Golley mustergültig, doch bei schafften es nicht die Kugel über die Linie zu bringen.
Als schließlich in der 95. Minute der erlösende Schlusspfiff erklang, waren die Münchner nicht zufrieden. Es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen im Mittelkreis, die der Schiedsrichter mit Gelb für Gouras und Mölders und Gelb-rot für Salger beschied.
Fazit: Nach der Verkündigung der Trennung von Lukas Kwasniok zeigt der Weg des 1. FC Saarbrücken steil nach oben. Das Team wirkt konzentriert und engagiert und dürfte bis Anfang März das Mindestziel „Nichtabstieg“ definitiv eingetütet haben. Mit dem Herz, das die Saarbrücker heute bewiesen, könnten noch viele Punkte gesammelt werden. Wo es hinführt, wird man sehen.