Homburg – Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) soll ein großes Zentralklinikum erhalten. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung und der UKS-Aufsichtsratsvorsitzende David Lindemann stellten die Pläne beim Neujahrsempfang des UKS vor. Das Bauprojekt, das auf dem Gelände der ehemaligen Pneumologie und des früheren Hubschrauberlandeplatzes entstehen soll, wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.
„Erstmals gibt es eine ganzheitliche Zukunftsvision für das UKS – und die Bereitschaft aller Beteiligten, die großen Herausforderungen auf dem Weg gemeinsam anzugehen. Das Land übernimmt Verantwortung in nie gekannter Dimension. Die historisch bedingte Zersplitterung des UKS in weit über 100 Gebäude wird langfristig aufgelöst zum Wohle der Beschäftigten und vor allem der Patientinnen und Patienten“, erklärte Staatssekretär David Lindemann.
Vor rund 300 geladenen Gästen bekräftigten die Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des UKS, Prof. Dr. Jennifer Diedler, sowie der Dekan der medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Matthias Hannig, die Pläne. Am Konzept für das Zentralklinikum waren neben dem UKS-Vorstand und dem Aufsichtsrat auch die Ministerien für Gesundheit, Bauen und Finanzen beteiligt. „Es macht keinen Sinn, erneut ein Krankenhaus der 1960er Jahre zu bauen. Wir wollen zukunftsfähige Strukturen schaffen, die es in den nächsten Jahrzehnten ermöglichen, auf medizinische und ökonomische Entwicklungen zu reagieren. Dafür ist jetzt ein klarer Weg entschieden“, erläuterte Minister Dr. Magnus Jung.
Der Bau des Zentralklinikums soll in drei Abschnitten erfolgen. „Durch den Neubau könnte ein in Hinblick auf Funktionalität, Betriebskosten und medizinische Abläufe sowie Patientenversorgung optimales Klinikum entstehen, das die Leuchtturmfunktion des UKS innerhalb des Saarlandes und darüber hinaus für die kommenden 30 bis 40 Jahre sicherstellt“, so Dr. Jung. Die Finanzierung wird derzeit über eine Marktabfrage geprüft, die sowohl ein Private-Public-Partnership-Modell als auch eine Finanzierung durch einen Groft, die sowohl ein Private-Public-Partnership-Modell als auch eine Finanzierung durch einen Gro\u00finvestor als Optionen beinhaltet.
Prof. Dr. Jennifer Diedler betonte die Bedeutung des Projekts für die Patientenversorgung: „Das geplante Zentralklinikum hat das Potenzial, den hohen Ansprüchen der universitären Medizin gerecht zu werden und gleichzeitig eine optimale Logistik-, Ressourcen- und Personalplanung zu realisieren.“ Sie hob zudem die besondere Bedeutung der spezialisierten medizinischen Leistungen hervor, die das UKS anbietet, wie die Lungentransplantation, das universitäre Tumorzentrum, die Kinderonkologie, das Zentrum für seltene Erkrankungen und die Kinderherzchirurgie. „Wenn nicht wir Kinderherzen operieren und die notwendige Infrastruktur bereitstellen – wie OP-Kapazitäten und hochspezialisierte Kinderintensivbetten – dann werden im Saarland keine Kinderherzen operiert“, so Prof. Diedler.
Neben den klinischen Funktionen sollen in weiteren Bauabschnitten zusätzlich Forschungsflächen entstehen. „Eine gute Infrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für Spitzenforschung. Mit neuesten Technologien und in modernsten Klinik-, Labor- und Büroflächen wollen wir zukünftig unsere innovative Forschung noch stärker mit der medizinischen Versorgung verzahnen – unter einem gemeinsamen Dach“, erklärte Prof. Dr. Matthias Hannig. „Das nun geplante Zentralklinikum könnte ein Meilenstein werden für die medizinische Translationsforschung am Standort Homburg.“