Trotz großem Kampf und einem Elfmeter, den Julian Günther-Schmidt verschoss, konnte der 1. FC Saarbrücken den SV Waldhof Mannheim vor 14.016 Zuschauern nicht besiegen. Es blieb am Ende bei einem leistungsgerechten 0:0, was Braunschweig, dem Tabellen dritten, die Möglichkeit bot, sich von den Verfolgern abzusetzen.
Uwe Koschinat hatte im Vorfeld der Partie öffentlich mit einer Viererkette kokettiert, sich aber dann doch für die unter ihm sehr erfolgreiche Dreier-Abwehrreihe entschieden:
Batz – Becker, Boeder, Zellner – Ernst, Zeitz, Jänicke, Gnaase, Krätschmer – Günther-Schmidt, Jacob
Die Hausherren agierten von Beginn an druckvoll nach vorne, wollten sichtlich den vielbesprochenen „Derbyfluch“ ad acta legen. Waldhof hielt vor allem körperlich stark dagegen. Ihre besten Akteure waren zweifelsfrei Jesper Verlaat und Nicki Sommer, die immer eine Antwort auf die Angriffe des Saarländer fanden. Bis zur 20. Minuten. Da stürmte „Günni“, Julian Günther-Schmidt, allein auf Torhüter Königsmann zu, der mit den Füßen voran in Richtung des Angreifers springt. Günni fällt, Bundesliga-Schiedsrichter Dingert pfeift. Die Szene war durchaus diskussionswürdig. Königsmann konnte die Entscheidung des Unparteiischen nicht nachvollziehen. Und tatsächlich: Der Mannheimer Keeper hatte den Saarbrücker Stürmer nicht berührt. Eine klare Fehlentscheidung. Der Gefoulte trat selbst an – und verschoss. Dennoch ließen sich die Blauschwarzen von der vertanen Führungsmöglichkeit nicht beeindrucken, kamen sehr oft über die linke Seite, wo heute Pius Krätschmer eine sehr gute Leistung zeigte.
Nach der Halbzeit musste auf Mannheimer Seite Marc Schnatterer in der Kabine bleiben. Von dem großen Spielgestalter aus Heidenheim waren an diesem Tag nicht viele Impulse ausgegangen, dafür spielte sich Joseph Boyamba bei den Weißen mehr und mehr in den Vordergrund. Nach 50 Minuten scheiterte er knapp an Batz. Mannheim war nun am Drücker, der FCS konnte sich nur selten befreien, was zur Folge hatte, dass auch Uwe Koschinat wechselte. Zunächst ging Jänicke für Scheu (63. Minute), sechs Minuten später folgten Gouras und Kerber für Günther-Schmidt und Gnaase. Saarbrücken nahm wieder Fahrt auf. Viel Gefahr ging von den schnellen Vorstößen des Deutsch-Griechen Minos Gouras aus. Kurz vor Ende hätte der für Boyamba eingewechselte Kother fast noch die Führung und damit den Sieg für die Waldhofer erzielt, doch Batz konnte seinen Schuss mit einem Reflex abwehren.
Fazit: Die Beklommenheit der Derbys aus der Vorrunde hatten die Saarbrücken – mit prächtiger Unterstützung der heimischen Kurve – von Minute eins an abgelegt. Das und die Tatsache, nicht wieder einmal einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen, gehören sicherlich zu den positiven Aspekten dieser Begegnung für den 1. FC Saarbrücken. Gute Grundvoraussetzungen also für das Alles-oder-Nichts-Spiel am Ostersonntag auf dem Betzenberg. Dort muss allerdings die Treffsicherheit gezeigt werden, die in den letzten Spielen abhanden gekommen ist.