Am 20. April 2024 wird in Saarbrücken sowie in weiteren sechs deutschen Städten eine neue Form des Protests durchgeführt, die von der Umweltaktivistengruppe „Letzte Generation“ organisiert wird. Diese Veranstaltung, bekannt als „Ungehorsame Versammlung“ (UV), findet an der Kreuzung von Stengel- und Eisenbahnstraße um 12 Uhr statt und markiert die erste derartige Aktion im Saarland.
Die UV ist als friedliche, familienfreundliche und öffentlichkeitswirksame Straßenblockade konzipiert, die darauf abzielt, auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam zu machen und politische Verantwortung einzufordern. Die Aktivisten betonen, dass diese Versammlung auch für Bürger gedacht ist, die keine rechtlichen Konsequenzen fürchten möchten. Es wird erwartet, dass neben lokalen Teilnehmern auch Unterstützer aus anderen Städten sowie aus dem benachbarten Frankreich teilnehmen werden.
Die Letzte Generation kritisiert die Bundesregierung für ihre angebliche Untätigkeit beim Klimaschutz und behauptet, dass die Regierung ihre verfassungsmäßige Verantwortung zum Schutz der Lebensgrundlagen nicht wahrnimmt und dadurch das Pariser Klimaabkommen bricht. Die Versammlung in Saarbrücken soll als Aufruf dienen, die wachsende soziale Ungleichheit und die Gefährdung der Demokratie ernst zu nehmen und gerechte Lösungen zu finden.
Parallel zur UV wird die Gruppe EndFossil:Occupy! eine Mahnwache in der Stengelanlage abhalten, um ihre Solidarität mit den Zielen der Letzten Generation zu demonstrieren. Andere Klimagerechtigkeitsbewegungen wie Fridays, Students und Parents for Future unterstützen ebenfalls die Aktion.
Lina Johnsen, Pressesprecherin der Letzten Generation auf Bundesebene und Kandidatin für die Europawahlen, betont die Bedeutung des Protests und fordert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, die Erklärung der Bewegung zu unterstützen. Sie warnt vor den bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels wie Extremwetterereignissen und sinkendem Grundwasser, die sie als Warnsignale für die Notwendigkeit drastischerer Maßnahmen deutet.
