StartPanoramaUnternehmensinsolvenzen weiter angestiegen

Unternehmensinsolvenzen weiter angestiegen

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Seit dem Tiefstwert von 2017 nehmen die Unternehmensinsolvenzen im Saarland wieder zu. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes ist die Anzahl der zahlungsunfähigen Unternehmen im abgelaufenen Jahr auf insgesamt 285 angestiegen; das sind 22 Verfahren oder 8,4 Prozent mehr als im Jahr 2018. Allerdings sind das immer noch deutlich weniger Insolvenzen als im Durchschnitt der letzten Jahre.

Deutlich stärker als die Fallzahl ist die Anzahl der durch die Unternehmensinsolvenzen gefährdeten Arbeitsplätze angestiegen: Sie hat sich auf 2 960 mehr als verdoppelt. Dagegen entwickelte sich die Summe der angemeldeten Gläubigerforderungen erneut gegenläufig, sie ist um 16 Prozent auf 53 Mio. Euro gesunken. Bei keiner Insolvenz im Berichtsjahr überstiegen die Forderungen die Marke von 5 Mio. Euro.

Nach Branchenzugehörigkeit geordnet verzeichnete erneut der Handelsbereich die meisten Insolvenzen, obwohl die Verfahrenszahl auf 50 zurückgegangen ist (- 2,0 %). Noch stärker (- 11,1 %) verringerte sich die Insolvenzanfälligkeit im Baugewerbe, das mit 40 Fällen weiterhin an zweiter Stelle liegt. Dicht dahinter folgt das Gastgewerbe mit 37 Verfahren und einem Anstieg um 15,6 Prozent.

Die Gruppe der „Einzelunternehmen“ war mit 150 Insolvenzfällen wieder die am meisten betroffene Rechtsform; als zweithäufigste Rechtsform traf es die GmbH mit 120 Verfahren.

Nach Prüfung der verbliebenen Vermögensmasse entscheidet das Gericht über die Eröffnung des eigentlichen Insolvenzverfahrens zur gleichmäßigen Befriedigung der Gläubigeransprüche. 2019 konnten 205 Verfahren – das entspricht 72 Prozent – eröffnet werden. Über ein Viertel wurde dagegen „mangels Masse“ abgelehnt, was einem Totalverlust für die Gläubiger gleichkommt.

Anders als bei den Unternehmen gingen die Insolvenzen der „übrigen Gemeinschuldner“ 2019 im Saarland weiter zurück (- 6,5 % auf 1 272 Verfahren). Bei den Verbraucherinsolvenzverfahren – sie stellen mit aktuell 1 103 Verfahren die wichtigste Gruppe dar – betrug die Abnahme allerdings nur 2,6 Prozent.

Auf Bundesebene zeichnet sich für 2019 insgesamt eine weiter rückläufige Insolvenzentwicklung ab: Bis Ende November waren die Unternehmensinsolvenzen (17 Tsd. Fälle) um 3,1 Prozent und die Verbraucherverfahren (59 Tsd. Fälle) um 6,1 Prozent zurückgegangen. 

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