Die Bekanntmachungen weiterer Verzögerungen beim Bau des Ludwigsparksstadions hatten in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Zusätzlich angefeuert wurde die Situation durch eine Stellungnahme des Bauunternehmers Philipp Gross, der sich gegen Darstellungen verwahrte, dass die von seinem Unternehmen hergestellten, fehlerhaften Dachfundamente für weiteren Verzug sorgten.
Nun lag der Ball bei der Verwaltung, insbesondere beim neuen Oberbürgermeister Uwe Conradt, der die brisante Angelegenheit in möglichst großer Transparenz bearbeiten möchten. Deshalb kündigte er gleich zu Beginn an, dass er keinen konkreten Fertigstellungstermin nennen könne. Das akzeptierten die ca. 200 Fans des 1. FC Saarbrücken, unter denen auch Vereinsverantwortliche wie Jörg Alt und Egon Schmitt zu finden waren. Dennoch ergaben sich viele Fragen, die Conradt teilweise selbst, teilweise aber auch von den Verantwortlichen beantworten ließ.
Die Dächer der neugebauten Tribünen, welche zuletzt für heftigen Wind gesorgt hatten, sollen nun ab dem 7. Januar montiert werden. Baudezernent Lukas geht davon aus, dass durch Verzahnung von verschiedenen Arbeiten insgesamt etwa sechs Wochen an Zeit wieder gut gemacht werden können. Gleichzeitig beginnen die Gespräche mit dem DFB, der bei der „Zulassung“ des Stadions ebenfalls ein Wörtchen mitzureden hat.
Oberbürgermeister Conradt schilderte, dass er nur zwei Arbeiter an der Baustelle angetroffen habe, als er am Tag nach seiner Ernennung – es war der 2. Oktober – morgens um acht an der Baustelle aufgetaucht sei. Mittlerweile arbeiten 45 Leute. Die Bauzeitenplanung, die er sogleich angefordert hatte, wurde ihm dann Tage später tatsächlich übermittelt und trug ein Datum aus dem Februar diesen Jahres. Ähnlich wie die Fans musste er am Mittwoch aus dem Schreiben von Philipp Gross weitere Details erfahren, von denen er bis dato nie etwas gehört hatte. Kurz: Die Kommunikation innerhalb der Verwaltung stimmt nicht. Das hat Conradt nun in die Hand genommen. Er hat nach eigenen Worten auch dafür gesorgt, dass ständig ein Ansprechpartner vor Ort ist. Das brachte dem OB viel Beifall ein.
Conradt kündigte darüber hinaus an, dass er im Januar ein erneutes Treffen mit den Fans an der Baustelle einberufen möchte, um über die laufenden Dinge zu berichten. Gleichzeitig bat er die Anhänger des 1. FC Saarbrücken darum, nicht jede Meldung gleich zu skandalisieren. Er werde dafür sorgen, dass die Mittel zur Fertigstellung zur Verfügung ständen, auch wenn es nochmals Budgeterhöhungen geben werde.
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