Seit Dezember 2023 gibt es im Saarland neue Regeln für Spielhallen: Es gibt unter anderem eine Abstandsregelung zu Suchtberatungsstellen und um spätestens 2.00 Uhr nachts muss die Spielhalle geschlossen werden. Nun sind mehr als 12 Monate seit dem Inkrafttreten des Gesetzes vergangen – wie sieht die saarländische Spielhallenlandschaft nun aus und wie geht es den Glücksspielern mit den neuen Regeln?
Das große Spielhallensterben blieb aus
Hatte man zunächst noch die Befürchtung, die strengeren Gesetze könnten die Spielhallenlandschaft völlig zerstören, so weiß man nach rund einem Jahr, dass die neuen Regeln zu kaum Veränderungen geführt haben. Laut dem Wirtschaftsministerium hat es nur zwei Fälle gegeben, in denen die Erlaubnis zum Betrieb einer Spielhalle widerrufen wurde bzw. haben drei Spielhallen geschlossen. Somit gibt es im Saarland mit Stichtag 31. Januar 2025 noch immer 116 Spielhallen. Sie halten sich nicht nur an Abstandsregeln, sondern auch an neue Öffnungszeiten. Wer übrigens keine Lust hat, sich an die neuen Öffnungszeiten einer Spielhalle zu halten – um spätestens 2 Uhr nachts muss geschlossen sein -, kann auch im Internet sein Glück auf die Probe stellen. Die neuesten Online Casinos werben mit attraktiven Angeboten, einem umfangreichen Spieleportfolios und punkten mit verschiedenen Zahlungsmethoden. Das Angebot, das im Internet zur Verfügung steht, ist vielfältig und durchaus abwechslungsreich und es kann 24 Stunden lang genutzt werden. Hier gibt es keine zeitliche Einschränkung.
Aber was hat sich noch geändert? Die Vorgabe, nicht-alkoholische Getränke müssen zu ortsüblichen Preisen verkauft werden, wird – so das Ministerium – ebenfalls beachtet. Zudem finden sich keine Anhaltspunkte, dass die Betreiber die Schließzeiten ignorieren würden. Von Seiten der Landesfachstelle Glücksspielsucht zeigt man sich jedenfalls zufrieden. Auch deshalb, weil die Regeln eingehalten werden.
Zwischen neuen Öffnungszeiten, Abstandsregelungen und dem Ende des kostenlosen Kaffeeangebots
Laut Anfrage konnte das saarländische Spielhallengesetz von 2023 durchaus für positive Veränderungen innerhalb von 12 Monaten sorgen. Vor allem hat man das Gefühl, dass die Spielhallen den Spieler- sowie Verbraucherschutz auch umsetzen. So gibt es auch beispielsweise keinen kostenlosen Kaffee mehr. Denn in vielen Fällen war das die Einladung schlechthin, dann doch etwas Geld in den Automaten zu werfen – sozusagen als Gegenwert. Mit dem Ende der kostenlosen Abgabe hätte man auch nicht mehr den Drang, sich „revanchieren“ zu müssen.
Die verkürzten Öffnungszeiten sind ebenfalls von Vorteil, weil hier die zeitliche Verfügbarkeit reduziert wird. Zudem ist auch der Mindestabstand zu Suchtberatungsstellen und Einrichtungen, in denen Minderjährige sind, durchaus groß, sodass auch hier positive Effekte verbucht werden konnten. Denn Spielhallen würden dadurch nicht mehr präsent für Kinder- und Jugendliche seien und verschwinden so aus dem „Alltag“. Auch Menschen, die Probleme mit dem Spiel haben, also spielsuchtgefährdet sind oder tatsächlich schon eine Spielsucht entwickelt haben, laufen so nicht Gefahr, an einer Spielhalle vorbeizukommen, wenn sie zu einer Glücksspielberatung gehen.
Wer denkt, ein Problem zu haben, sollte sich sperren lassen
Laut aktueller Glücksspielsuchtstudie gibt es 15.000 Menschen im Saarland, die entweder das Glücksspiel im riskanten Ausmaß praktizieren oder tatsächlich schon süchtig sind. Hier hilft die Spielersperre weiter. Sie kann vom Spieler selbst oder vom Angehörigen beantragt werden – man spricht hier von einer Selbst- oder einer Fremdsperre. Noch gibt es keine regionalen Zahlen, aber demnächst, sodass man erkennt, wie viele Menschen sich selbst sperren bzw. gesperrt worden sind.
Für die Bundesrepublik gibt es Zahlen: Im August 2024 haben sich 280.342 Menschen selbst sperren lassen – 9847 Menschen wurden gesperrt.