Saarbrücken, 13. November 2024 – Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Stadt Saarbrücken und der Regionalverband Saarbrücken haben die Zusammenarbeit für das Kinder- und Elternbildungszentrum (KIEZ) im Stadtteil Burbach um weitere fünf Jahre verlängert. Die Kooperationsvereinbarung wurde von der Beigeordneten der Landeshauptstadt, Dr. Sabine Dengel, der Regionalverbands-Beigeordneten Anita Morschette-Sarg und der AWO-Direktorin Birgit Luhmann unterzeichnet.
Wichtige Unterstützung für bedürftige Kinder
Das KIEZ bietet nach Schulschluss Betreuung für 50 bedürftige Kinder der Grundschule Weyersberg, die sich den Besuch der Ganztagsschule nicht leisten können. Die Kinder erhalten ein kostenloses Mittagessen, Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie ein vielseitiges Freizeitangebot. Damit wird eine Lücke in der Jugendhilfe geschlossen, insbesondere in einem Stadtteil, der von sozialen Herausforderungen geprägt ist.
„Das KIEZ ist ein einzigartiges Projekt, das eine wichtige Rolle in der Armutsbekämpfung in Burbach spielt“, betonte Birgit Luhmann von der AWO. Das Zentrum entstand aus dem Angebot „flotte Lotte“, einem Mittagstisch für arme Kinder, und entwickelte sich zu einem umfassenden Bildungs- und Betreuungsprogramm. „Das Besondere ist, dass wir auch die Eltern erreichen und einbeziehen, was einen entscheidenden Baustein in der sozialen Arbeit darstellt“, fügte Luhmann hinzu.
Herausforderungen in Burbach
Der Stadtteil Burbach weist die höchste Armutsquote in Saarbrücken auf: 38,7 % der Haushalte beziehen Sozialleistungen nach SGB II, während der Durchschnitt im Regionalverband bei 18,18 % liegt. Zudem leben in Burbach überdurchschnittlich viele Kinder, darunter zahlreiche mit Migrationshintergrund. Die Grundschule Weyersberg, die größte im Saarland, verzeichnet jährlich rund 550 Schülerinnen und Schüler. Etwa 80 % der Kinder erhalten finanzielle Unterstützung, 70 % haben einen Migrationshintergrund, und 20 % werden durch das Jugendamt betreut.
Verstärkte Unterstützung durch Stadt und Regionalverband
„Der Stadtteil Burbach steht vor großen sozialen Herausforderungen, und das KIEZ leistet hier wertvolle Arbeit“, erklärte Dr. Sabine Dengel. Sie bedankte sich bei der AWO und dem Regionalverband für die Zusammenarbeit. Anita Morschette-Sarg vom Regionalverband sicherte dem KIEZ auch weiterhin Unterstützung zu und hob die Bedeutung der Förderung von Kindern in benachteiligten Stadtteilen hervor.
Neues Angebot in den Ferien
Mit der Verlängerung der finanziellen Absicherung plant das KIEZ zudem ein erweitertes Ferienprogramm, das ein kostenloses Frühstück beinhaltet. „Wir haben festgestellt, dass viele Kinder hungrig in die Ferienbetreuung kommen. Dieses Angebot soll Abhilfe schaffen und die Kinder besser versorgen“, so Luhmann.
Die Verlängerung der Kooperation stellt sicher, dass das KIEZ in den kommenden fünf Jahren weiterhin als verlässlicher Partner in der Betreuung und Förderung von Kindern und deren Familien in Burbach fungieren kann.