Mitte der 90er Jahre höchstens bei Liebhabern und Kennern des äußersten Südwestens der Bundesrepublik bekannt hat sich das Saarland und damit auch Saarbrücken inzwischen zu einer zunehmend als attraktiv touristisch wahrgenommenen Region entwickelt. Gab es einst „Fremdenführer“ lautet die Bezeichnung für die „Stadtbilderklärer“ heute „Gästeführer“. Einer davon ist Wolfgang Willems, der für das City Marketing Saarbrücken Besuchern die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt zeigt.
„Ohne Frage, damals noch Geheimtipp steht unser Land heute auf Augenhöhe mit anderen Regionen“, sagt der frühere saarländische Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi aus Sulzbach. „Im Saarland kann man Urlaub machen, das lässt sich heute selbstbewusst sagen.“
Am kommenden Samstag (10.11.2018) begleitet Wolfgang Willems wieder Touristen durch die Landeshauptstadt. „Zu Fuß geht es zwei Stunden vom Rathaus in St. Johann durch die Basilika über den St. Johanner Markt zum Schloss bis zum barocken Kleinod Ludwigskirche“, sagt der Gästeführer. Solche Rundgänge werden von der Tourist Information (Tel. 0681 9590 9200) im Rathaus St. Johann jeden Samstag (14.30 Uhr) angeboten.
Um die Chancen der touristischen Entwicklung für Stadt und Land noch besser zu nutzen, gelte es, so Georgi, den Standortvorteil „mitten in Europa“ gelegen, stärker in den Blick zu nehmen und auf die öffentliche wie private Agenda zu setzen. Mit der Quattropole-Zusammenarbeit von Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier ist dies bereits gelungen: Es gibt einen gemeinsamen Prospekt mit vier Stadtplänen mit entsprechenden Hinweisen zu den lokalen Sehenswürdigkeiten. Diesen Standortvorteil bezeichnet der Sulzbacher als ein Alleinstellungsmerkmal im touristischen Wettbewerb.
Der frühere Wirtschaftsminister sieht in der Großregion ein enormes touristisches Entwicklungspotenzial. Dieses zu aktivieren sollte nicht allein Aufgabe öffentlicher Akteure sein. Georgi plädiert dafür, durch vorbildliches Tun private Akteure im touristischen Sektor zu motivieren, stärker zu kooperieren. So hat Willems den Wunsch, auch Paris dank der schnellen TGV/ICE-Verbindungen als „Vorort“ von Saarbrücken in das Besuchsprogramm mit aufzunehmen.