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Kelten und Römer im Saarland

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Kelten und  Römer im Saarland in Bronze-, Eisen- und Römerzeit thematisierte der frühere archäologische Grabungsleiter in Reinheim, Florian Müller, in seinem Vortrag bei der VHS Nebenstelle Hassel. Insbesondere war interessant, welche Unterschiede es zwischen Kelten (im Saarland die Mediomatriker) und Römern gab und was heute noch an sie erinnert: Thermen, Fußbodenheizung und der Umfang der keltischen Expansion, die, so Florian Müller, etwa dem Umfang der heutigen EU entspreche, mit Ausnahme des Ostens (u.a. Polen), mit gleichen Münzen, Gesetzen und  Sprache. Während die Römer uns viele schriftliche Zeugnisse hinterlassen haben, kannten die Kelten keine Schrift.

Vorgestellt wurden unter anderem die Unterschiede in Gesellschaft, Religion, im Alltag und in der Bewaffnung der Soldaten: Im Kampf waren die Römer mit einem Kurzschwert bewaffnet, mit dem sie von unten agierten, den Kelten mit ihrem Langschwert, das von oben gestoßen wurde, überlegen; so wurden sie auch von den Römern 51 v. Christus besiegt, fügten sich aber ihrem Schicksal, stellten sogar den Römern später Soldaten für den Kampf. Während die Kelten lange Hosen trugen, waren die Römer mit einer Tunika, einem überlangen T-Shirt, bekleidet. Im Alltag trugen die Kelten neben langen Hosen Hemden im „Schotten“-Karo. Togo und Tunika waren hingegen die Hauptkleidungsstücke der Römer. Die blonden Haare der Kelten waren nach hinten gekämmt und mit einer Art „Gel“ versteift, die ihre den Römern (1,60 m) überlegene Größe (1,80-1,90 m) noch hervorhob. Gerade diese Art der Frisur ist in unserer Zeit noch modern.

Einen großen Raum nahmen auch die Thermen ein, die es auch heute noch nur im Saarland gibt. Sie wurden, anders als heute, von Privatleuten finanziert, die sich um eine politische Karriere bewerben wollten. Bevor man das Bad der Thermen aufsuchte, rieb man sich mit Öl ein, bewarf sich mit Sand, schabte dann den Dreck ab.

Fotos von Überresten aus Weiskirchen, Perl/Borg und Schwarzenacker, ein Grundriss aus Reinheim/Bliesbrück  belegen die Anwesenheit der Römer im Saarland. Der Grundriss eines „vici“ zeigt, dass entlang der Straße aus holprigen Steinen Händler und Handwerker wohnten, dass der Marktplatz Mittelpunkt der Siedlung war, dahinter reihten sich die Häuser der Bewohner.

Wer hätte gewusst, dass in St. Ingbert noch Überreste vom Wirken der Römer zeugen: in Rentrisch und auf dem Gelände des Leibnizgymnasiums (im Bereich der Römerstraße). Aufnahmen von 1950 belegen dies, aber die Funde sind inzwischen am Leibnizgymnasium überbaut. Sogar unter der Grumbachtalbrücke vermutet man eine Pferdestation, da die damalige Römerstraße im Bereich von Sengscheid parallel zur Autobahn verlief. Ortsvorsteher Ulli Meyer interessierte, wohin diese Römerstraße führte. „Das ist“, so Florian Müller, „wissenschaftlich noch nicht untersucht.“

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