Kaum drei Monate nach der technischen Zusammenführung der Vereinigten Volksbank Dudweiler – Sulzbach – Dillingen und der Volksbank westliche Saar plus haben der Aufsichtsrat und der Vorstand der neuen Bank die Fusionspläne mit einem weiteren Haus beschlossen. Die Volksbank Untere Saar, in vielen Bereichen direkter Nachbar der Saarlouiser, wird sich dem größeren Partner „andocken“ wie Vorstandschef Bernd Mayer es formulierte.
Geplant ist die Fusionierung für den Mai 2019, wo in den Vertreterversammlungen eine entsprechende Beschlussvorlage der Banken zur Abstimmung kommen wird. Mit unvorhergesehenen Widerstände ist nicht zurechnen, wurde doch die gerade erst bewältigte Vereinigung mit fast 100 Prozent Zustimmung begrüßt. Ähnliches erwarten der Vorstandsvorsitzende Mathias Beers und sein Stellvertreter Edgar Soesters auch für den kommenden Zusammenschluss.
Dabei wird eine Bank entstehen, die eine Bilanzsumme von 2, 5 Milliarden Euro bei einem Kreditvolumen von 1,8 und Kundeneinlagen von 2,0 Milliarden Euro betreuen wird. 600 Mitarbeiter werden dann in der neuen VVB beschäftigt sein, die den Namen Vereinigte Volksbank Saarlouis – Losheim am See – Sulzbach/Saar e.G. tragen wird. Durch die Fusion steigt die Kundenzahl auf 173.000, die über 78 Geschäftsstellen, von denen 54 personenbesetzt sind, betreut werden.
„Wir sehen das gesamte Saarland und den Grenzbereich von Rheinland-Pfalz als unser Geschäftsgeschäftsgebiet.“ erklärte Mathias Beers heute in einer Pressekonferenz. Das Filialnetz erstreckt sich künftig von Orscholz bis Kleinblttersdorf und Völklingen bis Wadern. Keinen Hehl machten die Beteiligten daraus, dass die Fusion so kurz nach dem gerade erst erfolgten Zusammenschluss zweier Banken einen erneuten Kraftakt darstelle, der sich im kommenden Jahr auch finanziell auswirken wird. Allerdings sei die Art und Weise wie die Fusion von Statten gegangen sein, nämlich partnerschaftlich und harmonisch, auch ein Grund für die Volksbank Untere Saar gewesen, die Gespräche mit der VVB anzustoßen. So sagte Bernd Mayer, der künftig mit seinem Vorstandskollegen Andreas Heinz in den Vorstand der VVB aufgenommen, die bis Mitte 2020 von Mathias Beers geleitete werden wird. Auf ihn wird dann Edgar Soester folgen.
Selbstverständlich erwarten die drei Bankvorstände Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss. So wird beispielsweise der Callcenter Service, welchen die Volksbank Untere Saar gegenwärtig anbietet, in Zukunft über die VVB-eigene Abteilung in Völklingen abgewickelt. Entlassungen werde es jedoch keine geben. Dafür wird das Filialnetz analysiert und sicherlich auch reduziert. „Wir haben Filialen in denen es täglich nur noch 15 Bedienvorgänge gibt.“ erklärte Edgar Soester die wirtschaftliche Notwendigkeit zur Streichung.
Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in Zeiten verschärften Wettbewerbs und anhaltender Nullzinsphase habe auch den Ausschlag für die Erweiterung gegeben: „Diese für die Bankenbranche problematischen Rahmenbedingungen werden sich weiter verschärfen, weshalb eine vorausschauende Bündelung der Kräfte für uns der einzig richtige Weg ist.“, so Mathias Beers.
Die Vorstandsmitglieder zeigten sich überzeugt davon, dass sich beide Häuser ideal ergänzen. Beide Volksbanken seien sehr vertriebsstark, Hätten in den letzten Jahren auf einen konsequenten Ausbau des Kundenkreditgeschäftes gesetzt und legten Wert auf eine gezielte Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem passten die durch die Filialen definierten Geschäftsgebiete der Banken hervorragend zusammen. Das Zentrum der Bank wird auch künftig in Saarlouis liegen, wo auch ausreichende Räumlichkeiten zur Verfügung ständen.