Gute Nachrichten hatte die Vereinigte Volksbank auf ihrer Bilanzpressekonferenz auf dem Halberg zu vermelden: Im achten Jahr hintereinander verzeichnet die Genossenschaftsbank nun ein Wachstum, eine Entwicklung die dem allgemeinen Branchentrend entgegenläuft. So stieg das betreute Kundenvolumen von 2,155 auf 2,230 Milliarden und das Betriebsergebnis von 11,225 auf 11,4 Millionen Euro. Auch die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder, also der Eigentümer der Bank, hat sich leicht erhöht von 39.328 auf 39.694. Damit liegt die VVB nach den Worten Ihres Vorstandsvorsitzenden Mathias Beers deutlich über dem Durchschnitt der Volksbanken und belegt bundesweit etwa Platz 170. Im Saarland ist man nach der Bank1Saar die Nummer zwei.
„Jeder jammert über die Nullzinsphase – Wir auch!“ bekannte Mathias Beers im Pressegespräch. Noch lebt man von den Zinsüberschüssen der Altverträge, aber wenn die Nullzinspolitik der EZB so weiterbetrieben werden, „Muss man sich ernsthaft Gedanken machen.“ Und das ist selbstverständlich bereits erfolgt, denn ein Teil des erwirtschafteten Gewinns wird angesichts der zu erwartenden Gewinnreduktion in den kommenden Jahren zurückgelegt.
Trotz dunkler Wolken am Horizont baut die Volksbank weiter an der Verbesserung eigener Strukturen, so wird ein Kundenbetreuungsteam in der Sulzbacher Zentrale eingerichtet, das zum Einsatz kommt, wenn in kleineren Filialen Geschäftskunden beraten werden. Die Digitalisierung wird weiter ausgebaut: Alle Kreditverträge werden gegenwärtig eingescannt, so dass für den Kundenbetreuer der Weg ins Archiv entfällt. Ferner steht ein Benchmarking der Filialen auf Basis externer Daten an, dessen Ergebnis Aufschluss über die Rentabilität der einzelnen Zweigstellen geben soll. Als Folge dieser Analyse soll aber keineswegs die Schließung, sondern die Überlegung stehen, wie man Filialen so optimiert, dass der Kundenzuspruch wieder wächst.
Angesichts der imponierenden Zahlen steht natürlich wieder die Fusionsfrage im Raum. Mathias Beers bestätigte, dass Vorstand und Aufsichtsrat der VVB sich mit dem Thema befassten, doch „zuerst muss auch eine Bank vorhanden sein, mit der man fusionieren kann.“ Da müssten neben den wirtschaftlichen Voraussetzungen wie Synergieeffekten aber auch die menschlichen Voraussetzungen passen. Kurzfristig ist jedoch wohl nicht mit einer entsprechenden zu rechnen. Eine Fusion komme überdies nur mit einer saarländischen Volksbank in Frage.