Mit Unverständnis und Enttäuschung reagiert der Waderner Bürgermeister Jochen Kuttler auf Pressemeldungen, dass Wadern „keine Bereitschaftspraxis bekomme“ („Aktueller Bericht“ vom 6. Juli 2017, Saarbrücker Zeitung vom 7. Juli 2017). „Die mehr als lapidare Begründung seitens der kassenärztlichen Vereinigung, ˈsie sehe keine Notwendigkeitˈ, mag den finanziellen Interessen der KV geschuldet sein, dem Anspruch der Bürgerinnen und Bürger im Hochwald auf eine medizinische Versorgung, die diesen Namen auch verdient, wird sie indes mitnichten gerecht“, so der Waderner Verwaltungschef.
Bürgermeister Jochen Kuttler hat unmittelbar Protest bei Herrn Dr. Hauptmann als KV-Chef eingelegt. Gleichzeitig hat er das Gespräch mit dem Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Stephan Kolling gesucht, der sich von der Entscheidung der KV ebenso überrascht zeigte wie die Stadt Wadern. Auch er habe aus der Presse von dieser Marschrichtung erfahren.
Gerade die Task Force des Sozialministeriums, der Staatssekretär Kolling vorsteht, und Dr. Gunter Hauptmann als Vertreter der KV angehört, hat es sich zur Aufgabe gemacht, nach der Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses in Wadern, speziell für den Gesundheitsstandort Wadern in allen Bereichen gemeinsam nach besten Lösungen zu suchen, und dies in hohem Maße an Fairness, Vertrauen und Transparenz.
Der nun getroffenen Entscheidung der KV wird dies in keinster Weise gerecht und stellt die Arbeit in der Task Force auf eine erste Bewährungsprobe und sogar in Frage. Bürgermeister Kuttler verweist – wie schon in seiner Stellungnahme in der Sitzung des Stadtrates am 22. Juni 2017 – darauf, „dass die Menschen in der Stadt Wadern und der gesamten Region verstärkt das Gefühl haben, dass die Infrastruktur mehr und mehr ausgedünnt wird und sich die Lebensverhältnisse gegenüber den südlichen Ballungsräumen des Saarlandes merklich verschlechtern.“
Wenn dies auch immer wieder bestritten wird, so ist die Entscheidung der KV erneut ein Beispiel dafür. Bürgermeister Jochen Kuttler ruft alle Beteiligten, insbesondere auch die Landespolitik dazu auf, dieser Entwicklung entgegen zu wirken und für einheitliche Lebensverhältnisse im gesamten Saarland zu sorgen.
„Die intensiven Bemühungen der Stadt Wadern, die medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort zu gewährleisten und in neue Bahnen zu lenken, werden trotz des mehr als bedauerlichen Vorpreschens der kassenärztlichen Vereinigung weitergehen“, sichert Bürgermeister Jochen Kuttler zu. In den letzten Tagen seien hierzu etliche Gespräche geführt worden. Es sei mehr als schade, wenn durch Verlautbarungen wie die der kassenärztlichen Vereinigung dieses Engagement quasi konterkariert werde. Jochen Kuttler abschließend: „Wir werden die Entwicklung trotzdem weiter vorantreiben. In Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, auch der kassenärztlichen Vereinigung.“