In einer aktuellen Stellungnahme begrüßt die Wählerinitiative Bunt.Saar e.V. grundsätzlich das Engagement des Oberbürgermeisters für die Automobilzulieferer, äußert jedoch deutliche Kritik an den konkreten Forderungen. Diese deuteten „sehr stark daraufhin, dass unter dem Deckmantel der Technologieoffenheit letztlich nur der Holzweg der weiteren Verschleppung der Antriebswende beschritten werden soll.“
Nach Einschätzung der Initiative setzen EU-Kommission und Bundesregierung „völlig zu Recht auf Elektromobilität als künftige Technologie.“ Andere Antriebsformen wie Wasserstoffantriebe, synthetische Kraftstoffe und Plug-in-Hybride werden hingegen als wenig zukunftsfähig eingeschätzt. Frank Lichtlein, Vorsitzender der Wählerinitiative, äußert sich dazu klar: „Diese Antriebsformen sind nichts weiter als teure Placebos – sie beruhigen das Gewissen, lösen aber kein einziges Problem wirklich.“
Eine Aufweichung der aktuellen Strategie würde aus Sicht der Initiative lediglich den Niedergang der deutschen Automobilindustrie beschleunigen. „Diese klare Vorgabe aufzuweichen würde nichts anderes als einen weiteren Sargnagel für die deutsche Automobilindustrie bedeuten.“ Die Verkaufserfolge chinesischer Elektroautos würden laut Wählerinitiative zudem deutlich machen, dass Deutschland Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren. „Veränderungsscheue saarländische Bedenkenträger werden diesen Prozess nur beschleunigen“, heißt es weiter.
Die Initiative fordert, dass sich die Industrie stärker auf eine „zukunftsträchtige Umstellung der Produktion“ konzentrieren sollte, anstatt sich von „branchenfremden Politikern“ beeinflussen zu lassen. Dazu gehörten unter anderem Entwicklungen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie im autonomen Fahren.