Die Themen intelligentes sowie nachhaltiges Heizen, Energieeinsparung und Umweltschutz sind in aller Munde. Um die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele zu erreichen, bedarf es allerdings mehr als das Herunterregulieren des Heizungsthermostats. Vielmehr geht der Trend hin zu modernen Heizmethoden auf der Basis erneuerbarer Energien – etwa mit der Hilfe einer Wärmepumpe. Mit welchem finanziellen Aufwand der Umstieg auf die deutlich umweltfreundlicheren Systeme verbunden ist, erfahren Sie im Folgenden.
Kurzer Exkurs in die Funktionsweise einer Wärmepumpe
Wärmepumpen funktionieren, ähnlich wie ein Kühlschrank, nach einem simplen Prinzip: Sie ziehen Wärmeenergie in flüssiger Form aus ihrer Umgebung – je nach Geräteausführung aus der Luft, dem Wasser oder der Erde. Es folgen die Umwandlung der Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand mithilfe eines Kältemittels und anschließend die Kompression des entstandenen Gases. Das extrem verdichtete und erhitzte Gas fungiert als Wärmeenergie, die durch den Heizungskreislauf geführt wird.
Jede Wärmepumpenvariante hat ihren Preis
Was eine Wärmepumpe kostet, lässt sich wie bei fast allen Produkten nicht mit einem fixen Pauschalwert beantworten. Der monetäre Aufwand, mit dem Sie rechnen müssen, liegt meist im fünfstelligen Bereich, kann sich jedoch je nach Gerätetyp und -leistung stark unterscheiden. In erstgenannter Kategorie haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Arten:
- Luftwärmepumpen
- Wasserwärmepumpen
- Erdwärmepumpen
Die Luftwärmepumpe ist in die Sparte der günstigsten Geräte einzuordnen. Sie ist nicht nur preiswerter in der Anschaffung, sondern zugleich simpel und relativ flexibel installierbar. Aus diesem Grund eignet sie sich gut für die Nachrüstungen in Altbauobjekten.
Eine höhere Erstinvestition verursachen die Erdwärme- und Wasser- beziehungsweise Grundwasserwärmepumpen. Auch die Nachfolgekosten, etwa für grundlegende Installations- und Erdarbeiten, sind im Falle dieser zwei Varianten nicht zu unterschätzen. Allerdings arbeiten sie im Vergleich zur Luftwärmepumpe deutlich effizienter.
Die Gesamtkosten einer Wärmepumpe im Überblick
Der gesamte finanzielle Aufwand einer Wärmepumpe gliedert sich in drei verschiedene Kostenkategorien auf:
- Anschaffungskosten
- Installations-/Montagekosten
- Unterhaltungs-/Betriebskosten
Alle Positionen können in der Phase der Entscheidungsfindung unabhängig voneinander betrachtet werden, müssen bei der Errechnung der Gesamtkosten und der Wahl eines Wärmepumpenmodells aber unbedingt gemeinsam berücksichtigt werden.
Gut zu wissen: Energetisch gut sanierte Objekte oder Neubauten haben einen deutlich geringeren Wärmebedarf. Grundsätzlich kommt die Nutzung einer Wärmepumpe jedoch auch in Altbauten in Frage. In diesem Fall sollten allerdings elementare Voraussetzungen, etwa eine lückenlose Dämmung, erfüllt sein.
Die Anschaffung
Die Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe machen in der Regel den größten Anteil am finanziellen Aufwand aus. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Luftwärmepumpen in die Sparte der günstigsten Modelle fallen. Darüber siedelt sich der Erstaufwand von Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen an.
Die Installation
Die relativ schnelle und einfache Installation einer Luftwärmepumpe schlägt sich auch im Preis nieder. In puncto Montage und anschließender Inbetriebnahme schneidet sie in den allermeisten Fällen deutlich kostengünstiger ab als ihre mit Erdwärme oder Grundwasser betriebenen Pendants.
Das liegt vor allem daran, dass für die Erdwärme- und Grundwasserwärmevarianten ein zusätzlicher Aufwand für die Erschließung der Wärmequellen betrieben werden muss. Die Zusatzkosten bewegen sich im höheren vierstelligen Bereich – je nachdem, ob Sie sich bei der Erdwärmevariante für Erdwärmekollektoren oder eine Erdsonde entscheiden. Das Bohren eines Brunnes für die Nutzung von Grundwasserwärme schlägt ebenfalls nicht unerheblich zu Buche. Hinzukommen außerdem die Ausgaben für benötigtes Material.
Die Unterhaltung
Im Gegensatz zu einer Öl- oder Gasheizung haben Wärmepumpen den großen Vorteil, dass sie nicht sehr wartungsintensiv sind. Dennoch ist mit Betriebskosten zu rechnen. Diese sind maßgeblich davon abhängig, wie effizient die Geräte arbeiten – also wie hoch ihr tatsächlicher Energieverbrauch ist. Grundlegend entscheidend für Letzteren ist wiederum der individuelle Wärmebedarf. Je höher dieser ausfällt, desto mehr Strom verbraucht die Wärmepumpe.
Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass das Gerät von Zeit zu Zeit fachlich überprüft werden muss. Notwendige Reparaturen sind in die Berechnung der Gesamtkosten einzubeziehen.
Unter optimalen Bedingungen amortisiert sich Wärmepumpe schnell
Trotz der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten wächst der Marktabsatz an Wärmepumpen stetig. Das liegt nicht nur daran, dass sich mit dem Heizen auf der Basis dieser Methode ein Beitrag zum Umweltschutz sowie zur Ressourcenschonung leisten lässt. Auch der Fakt, dass sich eine solche Wärmepumpe nach einigen Jahren finanziell amortisiert hat, führt dazu, dass immer mehr Hausbesitzer ihr Heim mit dem alternativen Heizsystem ausstatten.
Gerade in Anbetracht der immer weiter steigenden Heizkosten- und Strompreise macht es Sinn, einen genaueren Blick auf die Wirtschaftlichkeit der Geräte zu werfen: Die Amortisierungszeit ist nicht nur typenabhängig, sondern hängt auch von weiteren wichtigen Faktoren ab. So wirken beispielsweise die Energieeffizienz des Heizsystems ebenso beeinflussend wie der aktuelle Strompreis. Gleichermaßen gibt es Unterschiede hinsichtlich des individuellen Wärmebedarfs – sei es in Bezug auf das Gebäude und dessen Zustand, den Standort oder des Heizverhaltens der Nutzer.
Abhängig von allen diesen Aspekten verändert sich der Zeitpunkt der vollständigen Kostendeckung. Durchschnittlich spricht man von einem Wert von etwa zehn bis 15 Jahren nach der Anschaffung.
Tipp: Wenn Sie den Strombedarf Ihrer Wärmepumpe mithilfe Ihrer PV-Anlage abdecken, egalisieren sich die Anschaffungs- und Installationskosten des Geräts in noch kürzerer Zeit.
Wärmepumpe anschaffen und von staatlicher Förderung profitieren
Die Anschaffung und Nutzung von Wärmepumpen als Heizsystem wird auf unterschiedliche Weise finanziell gefördert. Staatliche Förderungen gibt es beispielsweise im Rahmen der Voll- oder Teilsanierung eines Bestandsgebäudes (BEG-Förderung) aber auch für den klimagerechten Neubau (KfN-Förderung).
Ebenso subventionieren das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und einige Kommunen den Einbau von Kälte- und Klimasystemen. Es ist empfehlenswert, sich im Vorfeld entsprechend beraten zu lassen.
Fazit: Wärmepumpen sind eine Investition mit Mehrwert
Der immer wieder hart diskutierte Wärmepumpenzwang der Regierung sorgt in Verbindung mit der Aussicht auf die hohe finanzielle Belastung für die Anschaffung einer Wärmepumpe bei Haus- und Wohnungseigentümern für Unsicherheit. Denkt man allerdings längerfristig und nachhaltig, erweist sich die Nutzung der alternativen Heizmethode als durchaus sinnvoll. Es ergibt sich aus ihr nicht nur ein erheblicher Mehrwert für den Einzelnen, sondern zugleich für die Umwelt.