Nachdem vier Runden von Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ohne Ergebnis blieben, rufen die Ärztinnen und Ärzte an 23 Universitätskliniken, einschließlich des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg, zu einem ganztägigen Warnstreik am 11. März auf. Diese Maßnahme soll den Druck auf die TdL erhöhen, um auf die Forderungen der Mediziner einzugehen.
Dorothea Kerner, die erste Vorsitzende des Marburger Bundes Saarland, kritisiert die mangelnde Anerkennung der Belastungen, unter denen Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken arbeiten. Sie weist darauf hin, dass diese neben langen Arbeitszeiten die Versorgung schwerstkranker Patienten sicherstellen und gleichzeitig in Forschung und Lehre tätig sind. Trotz ihrer zentralen Rolle im Gesundheitssystem und der hohen Verantwortung, die sie tragen, befinden sich ihre Gehälter im Vergleich zu anderen Klinikträgern am unteren Ende der Skala.
Die symbolische Übergabe eines Notfallkoffers an die Verhandlungsvertreter des Finanzministeriums in Saarbrücken unter dem Motto „Versorg dich selbst, sonst versorgt dich (bald) keiner (mehr)“ soll auf die drohenden Konsequenzen eines Ärztemangels in den Universitätskliniken aufmerksam machen. Kerner betont, dass eine hochwertige Gesundheitsversorgung ohne angemessene Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung nicht aufrechterhalten werden kann, was letztlich auch zu einem Abwandern von Fachkräften führen könnte.
Die Forderungen des Marburger Bundes umfassen höhere Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie eine lineare Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent. Zudem wird eine Begrenzung der Zunahme von Schicht- und Wechselschichtarbeit angestrebt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 25. März angesetzt.
Diese Aktionen sind Teil einer breiteren Strategie, um auf die ernsten Herausforderungen im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen und bessere Bedingungen für die Beschäftigten in Universitätskliniken zu fordern.