Ein Beitrag aus dem aktuellen Ingo
Auf die Frage welche Ausländer in St. Ingbert am längsten integriert sind, wird wohl niemand den italienischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern den ersten Platz streitig machen.
Für die Auszeichnung gibt es mehrere Gründe, von denen schon einige sehr weit zurückliegen.
Vor über zweitausend Jahren lernten die Ur-St.-Ingberter, die sich damals Kelten nannten, die ersten Italiener kennen, die sich als römische Besatzungsoldaten gegenüber der einheimischen Bevölkerung als sehr kon-taktfreudig und aufgeschlossen erwiesen.
Ein großer Teil der ausgemusterten römischen Legionäre wollte schon damals nicht mehr in die Heimat zurückkehren, sondern sie ließen es sich an der Seite einer keltischen Braut häuslich in St. Ingbert nieder.
Aus dieser Zeit stammen die italienischen Gene, die auch heute noch ein Teil der St. Ingberter Bevölkerung in sich trägt.
Im Laufe der Geschichte kamen dann immer wieder Einwanderer aus Italien nach St. Ingbert, weil deren handwerkliche Fähigkeiten besonders gefragt waren. So haben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sizilianische Bauarbeiter nur mit Hilfe von Schaufeln den Bahndamm aufgeschüttet, der auch heute noch den Bahnhof mit dem Eisenwerk verbindet.

In zahlreichen älteren St. Ingberter Gebäuden erinnern kunstvolle Mosaikarbeiten an die handwerklichen Fähigkeiten der italienischen Gastarbeiter.

In jüngster Zeit trägt die berühmte italienische Küche sehr viel zum guten Ruf der St. Ingberter Gastronomie bei und das nicht nur mit den Köstlichkeiten der Eis-Salons, sondern auch mit einigen Restaurants, die in der Fachpresse immer wieder lobend erwähnt werden.
Die St. Ingberter Italiener haben sich zu echten „Dengmerdern“ entwickelt, die inzwischen auch ihre verstorbenen Angehörigen auf den St. Ingberter Friedhöfen bestatten.

Und nicht zu vergessen: Was wären die St. Ingberter Fußgängerzone und Straßen-Cafés ohne die flanierenden italienischen Pensionäre, die damit südländisches Flair verbreiten.
