Kinderschutzbund lobt Ansätze im neuen Landesaktionsplan zur Armutsbekämpfung – rasche und entschlossene Umsetzung angemahnt
Saarbrücken, 17.9.2020. Anlässlich des Weltkindertages am 20. September hat der saarländische Kinderschutzbund Fortschritte beim Kampf gegen Kinderarmut im Saarland angemahnt.
Zugleich lobte der Landesverband des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) den entsprechenden Maßnahmenkatalog im zweiten Landesaktionsplan zur Armutsbekämpfung, der in dieser Woche verabschiedet wurde, drängt aber zugleich auf eine schnelle und wirksame Implementierung.
„Das Saarland ist im Ländervergleich überdurchschnittlich stark von Kinderarmut betroffen. Die Corona-Pandemie hat die Situation in einigen Bereichen weiter verschärft“, ruft der Landesvorsitzende Stefan Behr in Erinnerung.
„Es ist daher erfreulich, dass Kinderarmut im aktuellen Aktionsplan – anders als noch im Koalitionsvertrag des Jahres 2017 – explizit als Problem erkannt und benannt wird und konkrete Gegenmaßnahmen formuliert werden.“
Dies sei ein Verdienst des Beirats zur Armutsbekämpfung, der zurecht etwa die Bedeutung stadtteilspezifischer Ansätze und der Gemeinwesenarbeit betone.
Der Beirat habe in seinem Aktionsplan Unterstützung für die Einführung einer Kindergrundsicherung bekundet. „Sofern es sich dabei nun um eine offizielle Position der gesamten Landesregierung handelt, ist dies aus unserer Sicht sehr begrüßenswert“, so Behr.
Der Aktionsplan beinhalte viele konkrete Ziele und Maßnahmen, die aus Sicht des Kinderschutzbundes zur überfälligen Bekämpfung der Kinderarmut beitragen könnten. Nun müsse es rasch zu einer entschlossenen Umsetzung kommen. Dabei seien existierende Erfolgsrezepte und Pilotprojekte von großem Nutzen:
„So wird im Aktionsplan erfreulicherweise etwa die landesweite Ausweitung von Familienpatenschaften als Ziel ausgegeben – u.a. mit dem Projekt UFER („Unterstützung für Eltern“) des Kinderschutzbundes gibt es diesbezüglich bereits erfolgreiche und fachlich fundierte Maßnahmen, die entsprechend ausgebaut werden sollten.“