Anlässlich des Weltwassertags warnt der BUND vor einer drohenden Grundwasserknappheit in weiten Teilen Deutschlands. Zunehmende Trockenperioden, erhöhte Verdunstung durch höhere Temperaturen und in der Folge oftmals gestiegene Wasserbedarfe haben insbesondere in den Sommermonaten fatale Auswirkungen insbesondere auf das oberflächennahe Grundwasser und den davon abhängenden Lebensräumen wie zum Beispiel unsere Wälder auch hier im Saarland.
„Das Grundwasser ist für die saarländische Bevölkerung von entscheidender Bedeutung, denn daraus wird fast das gesamte Trinkwasser gewonnen. Auch wenn wir heute noch über ausreichend Grundwasser in guter Qualität verfügen, so sollten doch alle Akteure auch zukünftig sehr verantwortungsvoll und sorgsam mit dieser wertvollen Ressource umgehen, damit es im Zuge des fortschreitenden Klimawandels nicht zu einer Verknappung kommt“, so Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar.
Der diesjährige Weltwassertag mit dem Motto „Groundwater: Making the Invisible visible“ (Grundwasser: das Unsichtbare sichtbar machen) widmet sich dem Grundwasser.
Noch sind wir sehr gut mit Trinkwasser versorgt. Das wird sich jedoch durch den Klimawandel ändern. Das Global Institute for Water Security an der Universität im kanadischen Saskatoon kommt nach der Auswertung von Satellitendaten der Grace-Satelliten im Auftrag der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zu folgendem Ergebnis: „Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren …“. Höhere Temperaturen werden zu mehr Verdunstung führen und es wird mehr Wasser in Starkregenereignissen einfach abfließen und so erst gar nicht in den Grundwasserkörpern ankommen. Als besonders betroffene Regionen werden Lüneburg, der Südwesten und Baden-Württemberg genannt. Auch in der Landwirtschaft und in den privaten Haushalten wird der Wasserverbrauch zunehmen.
Der BUND Saar fordert daher:
- Entwicklung von Maßnahmen zum Erhalt und Förderung des Landschaftswasserhaushaltes z.B. durch Wasserrückhalt in der Fläche
- Sicherstellung des guten Erhaltungszustandes der wasserabhängigen Lebensräume
- Schutz der Wasserressourcen vor Schad- und Nährstoffbelastungen
- Deutlich mehr Raum für frei fließende Flüsse
- Konsequente Umsetzung verbindlicher europäischer Regelungen (Wasserrahmenrichtlinie)
„Der Klimawandel wird sich auch im Saarland deutlich bemerkbar machen. Daher sollte man es sich gut überlegen, eine Batteriefabrik der chinesischen Firma SVOLT in ein Vorranggebiet für Grundwasserschutz zu bauen“, so Michael Grittmann, stellvertretender Vorsitzender des BUND Saar.
Quelle: BUND Saar