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Wenn im Ludwigspark der Regen fällt – Der FCS wirft auch Borussia Mönchengladbach aus dem Pokal

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Der 1. FC Saarbrücken ist im Pokal unschlagbar. Nach einer wilden ersten Halbzeit vor 15903 Zuschauer schien es so, als wollten sich die Saarländer ins Elfmeterschießen mogeln. Doch dann kam wie gegen den FC Bayern der präzise Konter in der Nachspielzeit, der das vom Regen weichgespülte Ludwigsparkstadion zum Beben brachte. Maestro Kai Brünker löste das Ticket zum Halbfinale, wo Anfang April der Erzrivale aus Kaiserslautern wartet. Besser geht´s nicht!

Sie hätten es wissen müssen, Gerardo Seoane und seine Fohlen. Auch die Gladbacher „nahmen den Gegner ernst“ und demonstrierten in den Interviews Selbstbewusstsein. Am Ende fahren sie bedröppelt nach Hause, wie der KSC, die Bayern und Frankfurt. Dabei hatte FCS-Coach Rüdiger Ziehl umstellen müssen Calogero Rizzuto, der kleine Wirbelwind auf der rechten Seite musste kurzfristig wegen einer Erkältung passen. Für ihn durfte Robin Becker von Beginn an ran. Der Solinger war erst im Winter nach Saarbrücken gewechselt und konnte sich seither nur in wenigen Einsätzen präsentieren. Ansonsten entsprach die Aufstellung den Erwartungen:

Schreiber – Becker R., Thoelke, Zeitz, Boeder, Gaus – Kerber, Sontheimer, Rabihic – Naifi, Brünker

Der FCS legte los wie die Feuerwehr. Es schien fast so, also wollte das Ziehl-Team eine frühe Entscheidung herbeiführen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Wenn die Fohlenelf für etwas bekannt ist, dann für ihr grandioses Konterspiel mit den pfeilschnellen Außen. Marcel Gaus, der vor wenigen Monaten zunächst Leroy Sane und danach Kingsley Coman zur Verzweiflung gebracht hatte, fand an diesem Abend in Franck Honorat klar seinen Meister. Als Gaus in der siebten Minute im Rückwärtsgang den Ball verfehlte, war Honorat zur Stelle, lief fast bis zur Grundlinie durch und passte auf den nachgerückten Robin Hack, der ohne Mühe die 1:0 Führung herstellte.

Wer nun dachte, die Saarbrücker wären down, der hatte sich geschnitten. Nur drei Minuten später sah Rabihic den zentral postierten Naifi, der seinen Gegenspieler überrumpelte und aus 20 Metern abzog. Nicolas im Kasten des VfL Borussia Mönchengladbach segelte umsonst ins Eck. Der Ball hatte längst eingeschlagen und die Saarländer in ihren Jubiläumstrikots feierten den Ausgleich.

Der wäre kurze Zeit später fast wieder passé gewesen. Erneut war der unglaubliche Honorat beteiligt, doch seinen Torschuss blockte Lukas Boeder mit dem Hinterteil weg. Weiter ging´s, aber nicht mehr so wild. Die Saarbrücker zogen sich weiter zurück und überließen den Gladbachern mehr und mehr den Ball, womit diese eindeutig nicht klarkamen.

Der Matchwinner: Kai Brünker löste das Ticket ins Halbfinale.

Das zeigte sich auch in der zweiten Hälfte, zu deren Beginn Civeja für Rabihic gekommen war.  Der Bundesligist hatte gefühlte 99 Prozent Ballbesitz, doch die vielbeinige FCS-Defensive schlug alles weg, was kam. Gerardo Seoane reagierte mit einer Reihe von Wechseln auf die Ideenlosigkeit seiner Mannschaft. Besser wurde es aber nicht. Letztlich verzeichneten die Borussen einen einzigen Torschuss in Halbzeit zwei, einen Lupfer von Jordan in der 60. Minute, der auf dem Tornetz landete. Nach 74 Minuten ging der fabelhafte Amine Naifi vom Platz. Für ihn kam Fabio Di Michele Sanchez. Ein Wechsel mit Folgen, denn als alle schon dachten, dass der ausgezeichnete Schiedsrichter Robert Hartmann zur Verlängerung bitten wollte, würde eben jener Deutsch-Spanier-Italiener von Tim Civeja über links geschickt. Sanchez nutzte seine Frische und Geschwindigkeit und flankte auf Strafraumhöhe angekommen ins Zentrum, wo der durchgelaufenen Civeja den Ball passieren ließ, so dass Kai Brünker mit einem kräftigen Stoß ins untere linke Eck das Stadion zum Bersten brachte. Die Sensation Nummer 4 war geschafft. Der Drittligist 1. FC Saarbrücken wirft nach Karlsruhe, München und Frankfurt auch den vielfachen Deutschen Meister und Pokalsieger aus Mönchengladbach aus dem Pokal. Wahnsinn!

Extase nach dem Siegtor…

Fazit: Was soll man sagen? Vielleicht: Der 1. FC Saarbrücken hat die Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung außer Kraft gesetzt. Spätestens seit dem Sieg über Bayern wissen die Gegner, was im Ludwigspark passieren kann. Man sollte weder Frankfurt noch Borussia Mönchengladbach vorwerfen, dass sie den FCS unterschätzt hätten. Gladbach hat eine sehr gute erste Hälfte gespielt, doch sie konnten ihre Chancen nicht in Tore umgemünzt. Da fehlte genau jene Effizienz, die das Saarbrücker Team zeigte. Nach der zweiten Halbzeit muss man jedoch auch feststellen, dass der Sieg des FCS verdient ist. Die Mannschaft strahlte den Willen und die Gefährlichkeit aus, die der zwei Klassen höher agierende Kontrahent sträflich vermissen ließ.  

Vielleicht kann man das, was in Saarbrücken im Pokal passiert, einfach einmal auf einen ganz einfachen Nenner bringen. Dort spielt eine der besten Mannschaften Deutschlands. Mit eindeutiger Betonung auf Mannschaft. Clubs mit besseren Einzelspielern gibt es sicherlich in den beiden ersten Ligen zuhauf, aber als Team funktionieren nur wenige wie der FCS. Das kann weit führen. Vielleicht sogar bis nach Berlin, oder auch Udine oder Valencia. Wer weiß? Die stolzen Fans können es kaum erwarten, diese Reise weiter zu begleiten.

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