Aus saarnews_igb_11_2020
Der Apotheker Gustav Clauss war der Initiator des St. Ingberter Stadtparkes
Die Familie Krämer, die als Besitzer des St. Ingberter Eisenwerkes einem elitären Stand angehörte, lies den Elsterstein Park ausschließlich zu ihrem persönlichen Nutzen anlegen. Der St. Ingberter Bevölkerung war der Zutritt nicht gestattet. Die Gustav-Clauss-Anlage hatte dagegen von Anfang an einen volkstümlichen Charakter. Bevor dieser Bürgerpark ab 1956 ausgebaut wurde, befanden sich an seiner Stelle Feuchtwiesen, die in St. Ingbert als „Großgärten“ bekannt waren. Entlang dieser Wiesen, die von Anwohnern der Gartenstraße als Weidefläche für Ziegen genutzt wurde, verlief ein Pfad, der damals in St. Ingbert als Seufzerallee bezeichnet wurde, weil er bei den Liebespärchen beliebt war, die dort unerkannt „poussieren“ konnten.
Nach der Einweihung des Hallenbades schlug der dem St. Ingberter Stadtrat angehörende Apotheker Gustav Clauss (1893 – 1957) vor, diese Feuchtwiesen in einem Stadtpark zu verwandeln, der dann ihm zu Ehren den Namen Gustav- Clauss-Anlage erhielt. Im Laufe der Jahre wurde diese Anlage nach und nach ausgebaut. Nach der Schließung des alten Hallenbades und der Handballhalle wurde die Anlage jahrelang von zwei maroden Gebäuden flankiert, die jetzt abgerissen werden sollen.
Nach dem Abriss der beiden Gebäude soll die Gustav-Clauss-Anlage weiter ausgebaut werden. Zu dem neuen Kinderspielplatz, der in jüngster Zeit eingeweiht wurde, soll ein Minigolfplatz mit der dazugehörigen Gastronomie kommen, der auf dem Gelände der früheren Handballhalle eingerichtet wird.
Wie das Gelände des alten Hallenbades nach dem Abriss genutzt werden soll, steht zurzeit noch nicht fest.