„St. Ingbert muss endlich wieder sachlich und mit einem Plan für die Zukunft gestaltet werden.“ Dafür setzt sich die Bürgerliste „Wir für St. Ingbert“ (WfS) ein. Die Initiative wird wie bereits im letzten Jahr angekündigt keinen eigenen OB-Kandidaten für die Wahl am 26. Mai ins Rennen schicken, sondern setzt auf die Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte, Ulli Meyer. In mehreren Gesprächen seien zahlreiche Parallelen deutlich geworden, wie die Mittelstadt in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden solle. Christina Wieth, Spitzenkandidatin von WfS bei den Stadtratswahlen hebt vor allem die gemeinsamen Ziele bei der Förderung von Vereinen und Ehrenamtlichen hervor: „Wir wollen endlich Räumlichkeiten für Vereine und eine bessere finanzielle und organisatorische Unterstützung. Ohne die St. Ingberter Vereine wären wir bedeutend ärmer.“ Auch die seit Jahren mit großen Worten vom Amtsinhaber angekündigte, aber bisher nicht realisierte Weiterentwicklung und Sanierung der Fußgängerzone und des Stadtparks müsse endlich angegangen werden. Auch die Verkehrsführung müsse dringend überarbeitet werden. Hier habe Wagner bisher nicht geliefert und den Stillstand stets nur mit Arbeitsüberlastung der Abteilungen begründet. Ohnehin sei die Stadt in den letzten sieben Jahren ohne einen Plan für die Zukunft regiert worden. Stattdessen bedürfe es einer „roten Linie“, wie St. Ingbert in zehn oder zwanzig Jahren aussehen soll.
„Wir setzen außerdem große Hoffnungen in einen Oberbürgermeister Ulli Meyer, dass mit ihm die Grabenkämpfe zwischen OB und Stadtrat endlich der Vergangenheit angehören und ein besserer Kommunikationsstil herrscht,“ so Christina Wieth. Das Misstrauen eines Großteils des Stadtrates in Wagner begründet sich vor allem darin, dass dieser Ratsbeschlüsse oft bewusst ignoriere. Christina Wieth: „Es braucht wieder mehr Miteinander statt der von Wagner gelebten Konfrontation, die von einem Kompromissdenken weit entfernt ist.“ Auch die häufig parteiische und autoritär anmutende Sitzungsleitung ist für „Wir für St. Ingbert“ ein Grund dafür, dass in der Mittelstadt nichts mehr vorangehe. Die Beispiele ließen sich mit der Umsetzung des MINT-Campus, der Umsiedlung des EDEKA mit einem Verkehrskonzept im Mühlwald oder dem langwierigen Planungsprozess zum Bau des Feuerwehrgerätehaus Rohrbach beliebig fortsetzen. Auch die in den sozialen Netzwerken geführten Auseinandersetzungen, bei denen die Versäumnisse des Amtsinhabers gerne ins Gegenteil verkehrt werden und verdiente Stadtratsmitglieder offensiv angegriffen werden, müssen ein Ende finden. Christina Wieth: „Mit der Ankündigung von Ulli Meyer, alle Fraktionen, Parteien und Bürgerinitiativen möglichst früh in Entscheidungsprozesse einzubinden, setzen wir auf einen besseren Politikstil, der auch bei den Bürgerinnen und Bürgern vermittelt, dass sich die Politik nicht nur mit sich selbst beschäftigt.“
Trotz seiner Lage mit dem Sitz von zahlreichen Unternehmen, seiner Nähe zur Universität und seiner schönen Lage konnte das Potenzial von St. Ingbert in den vergangenen Jahren nicht ausgeschöpft werden. Durch die den ständigen Verlust von Einwohnern drohe langfristig gar die Gefährdung des Status einer „Mittelstadt“. Die Bürgerliste „Wir für St. Ingbert“ setzt bei einer Wahl von Ulli Meyer auf sachliche und zielorientierte Zusammenarbeit und will die Versäumnisse des derzeitigen OBs schnell beheben.